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Die Signaletik (Betonung auf der dritten Silbe des Wortes) ist eine Bildsprache, die ohne Sprachbarrieren international verstanden werden soll. Um universell verständlich zu sein, verzichtet sie bewusst auf jede Art wortsprachlicher Elemente wie Buchstaben, Wörter oder Texte. Ihrer Definition nach ist sie ein Raumorientierungssystem mit der Funktion, für mehr Orientierung und Sicherheit in komplexen Räumen und unübersichtlicher Architektur zu sorgen. Die Signaletik entstammt der Gebrauchsgrafik und wird heute dem Orientierungsdesign zugeordnet. Damit Ortsunkundige sich intuitiv orientieren können, greift die Signaletik auf grundlegende Prinzipien der Sinneswahrnehmung und Psychologie zurück.
Der Bauhaus-Schüler Max Burchartz war der Erste, der 1927 ein Farbleitsystem entwarf. Er verwendete die Farben Rot, Blau, Gelb, Grün und Rot, um die fünf Stockwerke eines Gelsenkirchener Gebäudekomplexes, das Hans-Sachs-Haus, farblich zu gestalten. Jeder Etage war genau eine Farbe zugewiesen. Im Haupttreppenhaus waren die Farben grell und intensiv. Sobald die Besucher tiefer in die Flure des Gebäudes hineintraten, wurden sie immer gedämpfter. Mit minimalistischen Mitteln gelang es Burchartz, eine räumliche Orientierungshilfe zu geben, die direkt an das intuitive Farberleben anknüpft. Mit den sogenannten „Stankogrammen“ erweiterte der Designer Anton Stankowski das Format der grafischen Gestaltung von Leitsystemen. Um das Jahr 1961 entwickelte er dreidimensionale Objekte (Stelen, Etagenziffern und Hinweisschilder), mit denen er Ortsunkundigen schnell und einfach verständliche Informationen zu räumlichen Gegebenheiten vermitteln konnte.
In den 1980er und 1990er Jahren kam es wiederholt zu Grossunfällen in öffentlichen Räumen. Aufgrund von schlecht auffindbaren oder ausgewiesenen Fluchtwegen forderte die ausgelöste Panik zusätzlich Opfer. Zu Hilfe eilende Rettungskräfte waren nicht schnell genug am Notfallort, weil sie den kürzesten Weg nicht kannten und sich in verwinkelten Gebäudekomplexen verliefen. Die zuständigen Verantwortlichen sahen dringenden Handlungsbedarf. Sie verlangten nach Massnahmen zur schnellen und sicheren Orientierung bei maximaler Verständlichkeit. Unter dem Leitgedanken „führen – finden – fliehen“ entwickelten Architekten, Designer und Grafiker in den Folgejahren die Signaletik.
Als Meilenstein in der Entwicklung der Signaletik gilt die Arbeit des niederländischen Grafikers Paul Mijksenaar. Er entwickelte Leitsysteme für die Flughäfen John F. Kennedy International in New York sowie Schiphol in Amsterdam. Bei der Umsetzung und Planung seiner Projekte geht Mijksenaar von der Devise „Form folgt Funktion“ aus: Die Leitsysteme des international anerkannten Grafikers sind zwar künstlerisch gestaltet, haben aber nicht das Ziel, als gefällige Kunstobjekte Menschen zu Bewunderung oder Lob zu veranlassen. Mijksenaar prüft seine Signaletik-Konzepte daran, ob sie Menschen pünktlich und mühelos ans Ziel bringen. Bevor es zum Einsatz der von ihm entwickelten Gebrauchsgrafiken kommt, stellt sich Mijksenaar diese Leitfragen:
Die Architektur entwickelt Konzepte zur Signaletik bereits bei der Planung eines Gebäudes. Überall, wo auch Menschen verkehren, die ein Gebäude oder eine Gebäudeanlage nur einmalig oder erstmals betreten und sich dort ohne Hilfe nur langsam oder beschwerlich zurechtfinden, wird auf den Einsatz von Signaletik zurückgegriffen. Räume der Stadt, in denen Signaletik eingesetzt wird, sind beispielsweise:
Grafikdesigner, die an der Entwicklung von Leitsystemen zur Orientierung im Raum arbeiten, müssen auf viele Details achten, wenn sie Bilder, Wegweiser und Schilder anbringen.
Piktogramme, wie sie unter anderem der Grafiker Otl Aicher für die Olympischen Sommerspiele 1972 von München entworfen hat, sind standardisierte, abstrakte Darstellungen von Menschen in Bewegung. Aicher entwarf Piktogramme von Athleten aller olympischen Sportarten. Für statistische Zwecke wurden Piktogramme aber bereits zuvor, beginnend mit der Arbeit des Soziologen Otto Neurath, in den 1920er Jahren entwickelt. Neurath entwickelte Piktogramme von Männern, Frauen, Müttern, Krankenschwestern, Handwerkern und Ärzten für statistische Infogramme. Sie sollten Menschen auf einen Blick und ohne jede Sprachbarriere zeigen, wie Gesellschaften soziostrukturell aufgebaut sind.
Prinzipiell kann jeder Grafiker eigene Signaletik-Konzepte entwerfen. Viele Konzepte greifen aber auf das mittlerweile weit verbreitete Repertoire bereits bekannter Zeichen (etwa Piktogramme für landende und anfliegende Flugzeuge, Zeichen für Herren- und Damentoilette) zurück und kombinieren diese mit neuen, für den spezifischen Bedarf erforderlichen Symbolen. Oft hat die Signaletik bei der Gestaltung von Räumen den zusätzlichen Zweck, eine Corporate Identity zu stiften. Sie soll Räume wiedererkennbar machen und auch visuell ihren Eigentümern zuordnen. Ins Englische wird Signaletik mitunter fälschlicherweise mit „Signage“ oder auch „Digital Signage“ übersetzt. Diese Übersetzungen sind irreführend beziehungsweise falsch. Bei der Signaletik handelt es sich zwar auch um eine Zeichensprache („signage“), sie ist aber speziell zu dem Zweck entworfen, Menschen Orientierung zu geben. Die einfache Übersetzung wird diesem Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Zeichensprachen nicht gerecht. Weil die Verwendung digitaler Präsentationsmedien (Displays, Bildschirme, elektronische Plakatierung) in der Signaletik fehlt, ist auch die Übersetzung „digital signage“ unzutreffend. Richtiger wird Signaletik im Englischen als „Wayfinding“ beschrieben. Ursprünglich kommt der Begriff aus dem Französischen („signalétique“).
Es gibt Designelemente, etwa die Naht einer Jeanshose, die relativ einfach gestaltet sind und dennoch das Gesamtbild tiefgreifend beeinflussen. Im Bauwesen ist eines dieser zunächst unscheinbar wirkenden Architekturdetails die Schattenfuge beziehungsweise die Fuge ganz allgemein. Der Spalt oder Zwischenraum zwischen zwei verschiedenen Bauteilen oder Materialien kommt zustande, wenn zwei sich berührende Kanten kein Rechteckprofil aufweisen oder wenn zwischen zwei Werkstücken ein Zwischenraum gelassen wird und die Aussenkanten sich nicht berühren. Der visuelle Effekt einer Fuge steht somit im Vordergrund und bedeutet für die Optik der Gesamtfläche einen Mehrwert, der gestalterischer Natur ist.
Wer in der Schweiz ein Haus kaufen oder verkaufen möchte, kommt an einem Grundbuchauszug nicht vorbei. Du benötigst die relevanten Daten sowohl für die Bank, die dir einen Kredit gibt, als auch für den Notar, der den Verkauf beurkundet. Ausserdem lohnt sich ein Blick ins Grundbuch, damit du dich vor einem Kauf über die rechtlichen Verhältnisse des Grundstücks informieren kannst. Wie du einen Grundbuchauszug in der Schweiz bestellst, welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen und welche Gebühren dabei entstehen, erklären wir dir in einer übersichtlichen Darstellung in unserem Ratgeber.
Anbieter von Holzhäusern und ökologischem Bauen werben häufig damit, dass auf Dübel, Nägel und Schrauben aus Metall verzichtet wurde. Das geht auch: Alle Verbindungen lassen sich komplett aus Holz herstellen. Und auch für Möbel wird diese spezielle Verbindungstechnik bisweilen genutzt. Aber wie funktioniert sie? Wie werden Holzbalken ganz ohne Metallteile verbunden? Halten die Bauteile wirklich so gut wie bei einer herkömmlichen Konstruktion? Wusstest du, dass die älteste bislang gefundene Holzverbindung auf 5.100 vor Christus, also in die Jungsteinzeit, datiert wird? Wir geben dir einen Überblick: Die verschiedenen Holzverbindungen, alternative Verbindungen und zahlreiche Hintergrundinformationen haben wir für dich zusammengestellt!
Nur wenn du auf sicherem Untergrund baust, hast du lange Freude an deinem Bauprojekt. Damit das Eigenheim, die Gartenmauer oder das Gartenhaus einen optimalen Stand hat, kommt ein Streifenfundament zum Einsatz. Das Betonfundament hat einiges zu bieten und ist dank seiner Funktionen eine der wichtigsten und meist verwendeten Fundamentarten. Wir verraten dir, was die Fundamentstreifen so grossartig macht und geben dir eine Zehn-Schritte-Anleitung, wie du sie schnell und einfach selbst errichten kannst.
Der Bebauungsplan ist ein wichtiges Dokument der Stadtplanung in der Schweiz. Es handelt sich um ein Dokument, das eine bessere Bebauung in bestimmten Gebieten gewährleisten soll. Der Bebauungsplan ist somit ein verbindlicher Bauleitplan für Stadtteile oder bestimmte Gemeinden. Er wird von der zuständigen Gemeinde als Rechtsnorm beschlossen. Für dich als Bauherren ist es wichtig, vor dem Baubeginn zu überprüfen, ob und welche Bebauungspläne vorliegen. Im Bebauungsplan erfährst du, welche städtebauliche Ordnung für dein Grundstück und die Umgebung vorgegeben ist und woran du dich halten musst. In diesem Beitrag erfährst du mehr zum Thema.
Die Unterkonstruktion der Terrasse ist technisch wichtiger als der Oberboden. Auch wenn sie nicht zu sehen ist, ist der Unterbau gleichsam das Rückgrat jeder Terrasse. Wenn die Unterkonstruktion schadhaft ist oder Mängel aufweist, wird der Terrassenbelag aus der Form gehen. Dielen oder Fliesen können reissen, Pflastersteine oder Natursteinplatten heben und senken sich zunächst, bevor sie endgültig bersten. Die Terrasse kann bei jedem Schritt zur gefährlichen Stolperfalle werden. Die Unterkonstruktion der Terrasse zu vernachlässigen, ist deshalb nie ratsam. Doch es braucht nur ein bisschen Know-how, um Fehler zu vermeiden und die Unterkonstruktion der Terrasse nicht aufwändiger zu gestalten als nötig.