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Schattenfuge – wichtiges Architekturdetail der modernen Innenraumgestaltung

Schattenfuge – wichtiges Architekturdetail der modernen Innenraumgestaltung

Es gibt Designelemente, etwa die Naht einer Jeanshose, die relativ einfach gestaltet sind und dennoch das Gesamtbild tiefgreifend beeinflussen. Im Bauwesen ist eines dieser zunächst unscheinbar wirkenden Architekturdetails die Schattenfuge beziehungsweise die Fuge ganz allgemein. Der Spalt oder Zwischenraum zwischen zwei verschiedenen Bauteilen oder Materialien kommt zustande, wenn zwei sich berührende Kanten kein Rechteckprofil aufweisen oder wenn zwischen zwei Werkstücken ein Zwischenraum gelassen wird und die Aussenkanten sich nicht berühren. Der visuelle Effekt einer Fuge steht somit im Vordergrund und bedeutet für die Optik der Gesamtfläche einen Mehrwert, der gestalterischer Natur ist.

Welche Fugen werden im Bauwesen voneinander unterschieden?

Im Bauwesen werden verschiedene Fugen voneinander unterschieden. Diese dienen entweder einem bautechnischen Zweck oder dienen als Fugenbild zur rein optischen Gestaltung. Werden Muster oder ein Ornament in eine Oberfläche gefräst, wird der Fugenschnitt Scheinfuge genannt. Des Weiteren werden voneinander unterschieden:

  1. Anschlussfuge: Sie entsteht zwischen zwei unterschiedlichen Bauteilen, etwa zwischen Badewanne und Wand. Der Spalt wird zumeist mit Dichtstoff (Silikon) gefüllt.
  2. Arbeitsfugen entstehen zumeist ungewollt beim Betonieren, wenn frischer Beton auf eine bereits ausgehärtete Betonschicht trifft.
  3. Bauwerksfuge: Sie befindet sich zwischen zwei benachbarten Bauwerken (Reihenhäuser), die nicht miteinander verzahnt sind.
  4. Mauerwerkfugen sind Stoss- und Lagerfugen zwischen den Steinen eines Mauerwerks.
  5. Raumfuge (Pressfuge): Sie ist eine Fuge zwischen zwei Betonplatten im Strassenbau.
  6. Scheinfugen dienen im Gegensatz zur Sollrissfuge im Estrich ausschliesslich gestalterischen Zwecken.
  7. Lichtfuge: Sie ist ein beleuchteter Spalt zwischen zwei Bauteilen.
  8. Wartungsfuge: Dabei handelt es sich um eine mit Dichtstoff gefüllt Fuge, die regelmässig gewartet werden muss.

Was ist eine Schattenfuge?

Die Schattenfuge ist ein Spalt zwischen den zwei Oberflächen angrenzender Bauteile. Es entsteht somit eine sogenannte optische Ablösung, die vor allem der Gestaltung dient. Es handelt sich also um keine Trennfuge. Eine Schattenfuge entsteht etwa, wenn die Gipskartonbeplankung einer Deckenverkleidung keinen direkten Anstoss zur angrenzenden Wand hat und somit ein Spalt entsteht.

Wo werden Schattenfugen bevorzugt verwendet?

Schattenfugen werden oftmals als optisches Highlight verwendet, deren Ziel es ist, mehr visuelle Tiefe zu erreichen. Bevorzugt finden sich Schattenfugen in:

  • Bilderrahmen (Schattenfugenrahmen): Wird zwischen Bild und Rahmen ein Abstand gelassen, entsteht mehr Bildtiefe. Der Bildinhalt scheint zu schweben (Floating Frame).
  • Lichtdecke: Beleuchtete Schattenfugen und Lichtleisten sind das optische Highlight sogenannter Spanndecken.
  • Schallabsorber: Schattenfugen werden im Schallschutz und zur Schalldämmung zwischen den Absorberplatten zur Schallabsorption verwendet.

Welche Aufgabe und Funktion erfüllt der Schattenfugenrahmen als Rahmen?

Durch die Verwendung eines Schattenfugenrahmens entsteht ein visueller Effekt, bei dem das Foto oder das Gemälde scheinbar im Rahmen zu schweben scheint. Dadurch entsteht mehr Ausdrucksstärke und Bildtiefe, die der Präsentation zugute kommen. Schattenfugenrahmen können aus Metall, Kunststoff oder Holz hergestellt werden. Im Innenrahmen ist ein L-Profil eingelassen, das für die Inszenierung des Kunstwerkes entscheidend ist. Hier entsteht eine Schattenfuge, die für die Tiefenwirkung des Bildes verantwortlich ist. Folgende Vorteile bietet ein Schattenfugenrahmen bei der Bildpräsentation:

  • geeignet für alle Leinwandgrössen
  • besticht durch mehr Eleganz und einen hochwertigen Stil
  • zwischen Rahmen und Bild entstehen zusätzliche optische Effekte
  • sogenannter Floating Frame, in dem das Bild zu schweben scheint
  • in unterschiedlichen Farben, Formen und Materialien erhältlich

Warum werden Schattenfugen in die Deckenverkleidung integriert?

Gerade im Trockenbau oder bei der Montage einer Holzdecke ist es sinnvoll, eine Schattenfuge in die Deckenverkleidung zu integrieren. Dies bietet folgende Vorteile:

  • optisches Highlights, Beleuchtung und Lichtleisten
  • Verbergen von Kabeln und Installationsleitungen
  • Wärmedämmung und Schallschutz

Wird zwischen Materialien, etwa zwei Gipsplatten oder Holz, eine Schattenfuge belassen, kann das Material arbeiten. Das ist vor allem bei Holz notwendig. Dichtstoffe können als Dehnungsfuge eingesetzt werden und zudem Kabel und sonstige Leitungen im Spalt verbergen. Bei einer Trockenbau- oder Holzdecke ist demzufolge sehr viel Präzision gefragt, da bereits geringe Abweichungen das Fugenbild erheblich stören. Werden bei Holzdecken wenigstens zwei Zentimeter Abstand an den Seiten benötigt, kann der Abstand einer Trockenbaudecke ein bis drei Zentimeter betragen. Abstandshalter oder die Verwendung einer Schattenfugensäge sorgen für ein homogenes Erscheinungsbild der Abdeckung.

Wie werden Schattenfugen mit der Beleuchtung einer Wand oder Decke kombiniert?

Die Schattenfuge ist vor allem für die Ausgestaltung sogenannter Licht- oder Spanndecken ein visuelles Highlight, das auf eine homogene optische Wirkung abzielt. Bereits ein Spalt erzielt im Deckenaufbau insofern Wirkung, als dieser stets dunkler ist als der Anstrich darüber. Dies gilt ebenfalls für die Verwendung gleicher Farbe, die durch den unterschiedlichen Lichteinfall nunmehr Farbschattierungen zeigt. Wird hingegen eine Spanndecke oder Lichtdecke unter eine alte oder neue Decke montiert, besteht die Möglichkeit, Schattenfugen als Platzhalter zu belassen, die mit LED-Beleuchtung oder Lichtleisten bestückt werden können oder nicht. Dadurch entstehen unterschiedliche visuelle Effekte durch die Licht- und Schattenwirkung.

Warum sollte ich bei der Montage von Schallabsorbern eine Schattenfuge verwenden?

Schallabsorber bestehen in der Regel aus hochelastischem Porenmaterial. Werden die Absorberplatten direkt aneinander geklebt, sind die Möglichkeiten der Schalldämmung einzelner Platten begrenzt, da mögliche Unterschiede der einzelnen Produkte stärker hervortreten. Des Weiteren entstehen durch die Verwendung einer Schattenfuge grössere Absorptionsflächen, die eine grössere Schallabsorptionswirkung erzeugen. Dies wird auch Kanteneffekt genannt.

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