Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Architekten in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Konterlattung: Was hat es mit der Hinterlüftung von Dachdeckung und Dachlatten auf sich?

Konterlattung: Was hat es mit der Hinterlüftung von Dachdeckung und Dachlatten auf sich?

Verlegst du Dachlatten senkrecht zu den Lagerhölzern, erreichst du damit beim Dach einen definierten Abstand zwischen der Dachpappe oder der Unterspannbahn und der Dachdeckung. Das wird als Konterlattung bezeichnet. Aber auch im Zusammenhang mit dem Trockenbau kennt man die Konterlattung. Hier bezeichnet sie die Unterkonstruktion der abgehängten Decke oder der Wandverkleidung. Aber zurück zum Dach: Wie erstellt man so eine Konterlattung? Brauchst du die unbedingt? Wir haben die wichtigsten Informationen zum Thema zusammengetragen!

Was genau ist eine Konterlattung?

Der Dachaufbau besteht von innen nach aussen aus

  • Dachpappe oder Unterspannbahn
  • Sparren
  • Konterlattung
  • Dachlatten
  • Dacheindeckung

Dabei sind die Konterlatten im Winkel von 90 Grad zu den Lagerhölzern verlegt. Erst auf die Konterlattung werden die Dachlatten genagelt, die die eigentliche Dacheindeckung tragen. Zwischen dem Unterdach und der Deckung sollte nach den Fachregeln für Dachdeckungen ein Abstand von wenigstens 30 Millimetern eingehalten werden. Denn in diesem Abstand kann Wasser abfliessen, das auf das Unterdach eingedrungen ist. Ausserdem wird so die Hinterlüftung der Deckung sichergestellt. Die Konterlattung soll diesen Abstand von wenigstens 30 Millimetern umsetzen.

Welche Dachlatten benutze ich für die Konterlattung?

Die offizielle Definition ist einfach: Latten aus Holz, die die Dachdeckung tragen, sind Dachlatten. Mehr gibt es da eigentlich nicht zu wissen. Üblicherweise bestehen die Latten für die Konterlattung aus dem gleichen Holz wie die Traglatten:

  • Fichte
  • Tanne
  • Douglasie
  • Kiefer

werden besonders häufig genutzt. Die Dachlatten-Querschnitte müssen so gewählt sein, dass sie unfallsicher sind. Imprägniert sein müssen die Latten dagegen nicht, zumindest von Seite des Herstellers nicht. Was du als Hausbesitzer in Sachen Holzschutz tust, ist eine andere Sache. Die Latten für das Dachtragwerk und die Konterlattung unter der Dachdeckung besteht aufgrund der Hinterlüftung keine grosse Gefahr durch Schädlinge, Insekten und Pilze halten sich fern. Wichtig: Für die Befestigung deiner Konterlattung benötigst du verzinkte Dachnägel! Pro Meter Länge der Latte sollten drei Nägel für die nötige Befestigung sorgen.

Ist eine Konterlattung für die Hinterlüftung bei der Dachdeckung wirklich nötig?

Die Konterlattung ist keine Pflicht. An älteren Häusern wirst du sie ohnehin nicht finden, und deren Dach ist trotzdem nicht feucht und verschimmelt, wird nicht bei jedem Sturm abgedeckt und zieht auch nicht Pilze magisch an. Für bestimmte Dachbauweisen, die auf ein angenehmes Wohnklima, Wärmedämmung und Sicherheit Wert legen, ist die Konterlattung eine gute Idee – aber es geht eben auch ohne. Wenn du dir die Konterlattung sparen willst, solltest du dir einige Fragen stellen:

  • Spielt die Hinterlüftung eine Rolle? Wenn ja, kommst du um die Konterlattung beim modernen, gedämmten Wohnhaus nicht herum.
  • Kann dir ein Fachmann Alternativen zur Konterlattung aufzeigen, wenn es ein hinterlüfteter Dachaufbau sein soll? Es gibt tatsächlich Alternativen, aber wie sinnvoll die im jeweiligen Fall sind, muss individuell und fachlich kompetent entschieden werden.

Auf die Konterlattung verzichtet man eher nicht, denn beim wärmegedämmten Dach muss die Feuchtigkeit auf den Balken irgendwie ablaufen können. Dass das passieren kann, stellt die Konterlattung als Abstandshalter sicher. Andersherum ausgedrückt: Ohne Konterlattung und Hinterlüftung sammelt sich irgendwann Feuchtigkeit auf den Balken und das Tragwerk rottet dir langsam weg.

Wie unterscheidet sich die Konterlattung von der Kreuzlattung?

Gar nicht. Die beiden Begriffe Konterlattung und Kreuzlattung meinen das gleiche: Die Latten werden auf den Sparren befestigt, die Dachabdeckung (beispielsweise Dachziegel) liegt auf den Dachlatten, und die Dachlatten sind auf der Kreuzlattung befestigt. Zwischen Unterdeckungen beziehungsweise Unterdächern oder Unterspannungen und dem Unterdach muss ein Abstand von 30 Millimetern oder mehr vorhanden sein, damit Feuchtigkeit ablaufen kann. Dafür ist die Konterlattung oder Kreuzlattung da. Eine genaue Anleitung, wie die Latten angebracht werden, findest du in den Fachmagazinen und Foren im Netz!

Wie gross soll der Abstand zwischen der Unterspannbahn und der Dachdeckung sein?

Das ist unterschiedlich. Bei einer belüfteten Dachkonstruktion endet die Unterspannbahn ungefähr fünf Zentimeter unter dem Scheitelpunkt des Firstes. Das soll sicherstellen, dass die Abluft ungehindert ausströmen kann. Der Luftstrom kann aber nur dann frei strömen, wenn du Einströmöffnungen an der Traufe lässt. Genauso wichtig sind unterhalb und oberhalb von Dachflächenfenster, Schornsteinen und Gauben die Lüftungsziegel. Anders ist das bei einem ungelüfteten Dach: Da spannst du in einem Stück die Unterdeckbahn über den First hinweg.

Warum ist die Unterspannbahn dringend nötig?

Die Unterspannbahn wird bei Steildächern benötigt, sie ist eine Art Abdichtung nach innen und Rutschbahn für Feuchtigkeit. Sie befindet sich unterhalb der Dachdeckung, die Wasser ableitet. Und du brachst die Unterspannbahn, denn sie leitet Flugschnee und Regen ab. Eigentlich sollten Regen und Schnee nicht unter die Dacheindeckung geraten. Bisweilen treibt der Wind sie aber darunter. Wie eine schützende Haut liegt die Unterspannbahn bei Dächern unter den Ton-Dachzielgen oder den Beton-Dachsteinen.

Welche Vorteile hat die Aufsparrendämmung?

Gegenüber der Untersparrendämmung und der Zwischensparrendämmung hat die Aufsparrendämmung tatsächlich einige Vorteile:

  • Sie bietet die bestmögliche Wärmedämmung.
  • Du hast keinen Wohnraumverlust.
  • Trotz hoher Kosten rechnet sich das Nachrüsten einer Aufsparrendämmung bei einer Neueindeckung.

Der Aufbau der Aufsparrendämmung sieht so aus:

  • Unterkonstruktion beziehungsweise Schalung
  • Dampfbremse (manchmal in der Dämmplatte enthalten)
  • Dämmplatten auf der ganzen Fläche über den Sparren
  • Unterspannbahn
  • Haltelattung und Konterlattung
  • Dacheindeckung beziehungsweise Dachpfannen

Der Architektvergleich für die Schweiz. Finde die besten Architekten in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Zwangsversteigerungen von Grundstücken – Risiko oder Chance?

Immer wieder sind Immobilien und Grundstücke bei Zwangsversteigerungen erhältlich, die deutlich unter dem Marktpreis ersteigert werden können. Die vorab erhältlichen Informationen über die Grundstücke sind aber vielfach nicht vollständig und ein Kauf ist mit Risiken verbunden. Welche das sind, was du beachten musst, wenn du ein solches Grundstück erwirbst, wie eine Zwangsversteigerung abläuft, wer mitbieten darf, warum ein Doppelaufruf für dich als Käufer von Vorteil sein kann – all das und weitere Informationen über Zwangsversteigerungen von Grundstücken erfährst du hier.

Grundrisse zeichnen: Tipps und Infos für die optimale Raumplanung

Passt das Bett unter die Dachschräge? Bietet das Wohnzimmer ausreichend Platz für meine Möbel? Gibt es genug Abstellflächen? Mit Grundrissen kannst du Räume optimal planen und visuell darstellen. Sie sind ein wesentliches Instrument bei der Planung eines Hausbaus. Aber auch für anstehende Umbaumassnahmen ist ein Bauplan sehr hilfreich. Wenn du den Grundriss eines Raumes oder eines Hauses zeichnen möchtest, gibt es einige Aspekte zu beachten. Wir erklären dir, warum ein Grundriss wichtig ist und wie du selbst einen Grundriss zeichnen kannst. Ausserdem erhältst du hilfreiche Tipps und Infos für die adäquate Raumplanung.

Ein kleines Haus bauen – was spricht für ein Minihaus?

Ein kleines Haus zu bauen ist ein relativ neuer Trend, der seit einigen Jahren mehr und mehr Anhänger findet. Kleine Häuser sind günstig zu kaufen oder zu bauen und verursachen ihren Bewohnern später auch geringere Betriebskosten. Oft sind es auch Umweltaspekte, die die Käufer von Kleinhäusern bewegen, sich auf wenigen Quadratmetern einzurichten. Denn natürlich verbraucht ein Häuschen mit der Wohnfläche einer kleinen Wohnung weniger Energie zum Heizen als eine grosszügige Villa. Das Thema Nachhaltigkeit zeigt sich bei Minihäusern sehr oft an den bevorzugten Baumaterialien. Häufig finden natürliche Baustoffe aus der Region Verwendung für die kleinen Häuser.

Oblichter: Infos und Tipps für den optimalen Lichteinfall von oben

Tageslicht wirkt stimmungsaufhellend und gesundheitsfördernd und sorgt für eine natürliche Raumatmosphäre. Nicht in allen Innenräumen sind jedoch seitliche Fenster möglich. Eine optimale Lösung oder Alternative bieten hier Oblichter, die für eine ganz natürliche Belichtung von oben sorgen. Welche Funktionen Oberlichter haben, welche Vorteile sie bieten und welche Anforderungen sie erfüllen sollten, erklären wir dir in unserem Ratgeber. Ausserdem erfährst du, wann sich der Einbau bei Neubauten und bei Sanierungen lohnt.

Streifenfundament: In zehn Schritten zum sicheren Bauuntergrund

Nur wenn du auf sicherem Untergrund baust, hast du lange Freude an deinem Bauprojekt. Damit das Eigenheim, die Gartenmauer oder das Gartenhaus einen optimalen Stand hat, kommt ein Streifenfundament zum Einsatz. Das Betonfundament hat einiges zu bieten und ist dank seiner Funktionen eine der wichtigsten und meist verwendeten Fundamentarten. Wir verraten dir, was die Fundamentstreifen so grossartig macht und geben dir eine Zehn-Schritte-Anleitung, wie du sie schnell und einfach selbst errichten kannst.

Die anrechenbare Geschossfläche – wichtige Angabe zur Liegenschaft

Die Bestimmung der Grösse einer Immobilie führt oft zu Konflikten. Umso wichtiger ist es für dich sowohl beim Bauen als auch beim Kaufen, die vorhandene Fläche genau auszumessen. Insbesondere als Käufer solltest du dich dabei unterstützen lassen, den Grundriss schon bei einem ersten Rundgang zu überprüfen. Die anrechenbare Geschossfläche besteht dabei aus Komponenten wie etwa den Hauptnutzflächen, den Verkehrsflächen und den Konstruktionsflächen. Hier erfährst du mehr über die anrechenbare Geschossfläche, die zum Beispiel auch beim Bau einer Immobilie wichtig ist. Ausserdem geht es darum, wer dich zu diesem Thema beraten kann und welche Rechtsprechung in der Schweiz dazu gilt.