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Fassadenbegrünung – ein Beitrag zu Umweltschutz, besserer Luft und mehr Grün in der Stadt

Fassadenbegrünung – ein Beitrag zu Umweltschutz, besserer Luft und mehr Grün in der Stadt

Die Begrünung von Gebäuden bietet selbst in grossen, eng bebauten Städten die Chance, grüne Oasen zu schaffen. Begrünte Fassaden tragen zur Verbesserung der Luftqualität bei und schaffen als vertikale Gärten wertvollen Lebensraum für Vögel, Insekten und Kleintiere. Das Grün an den Wänden sieht nicht nur attraktiv aus, im Winter senkt es auch den Energieverbrauch und im Sommer schützt es vor Hitze. Wir informieren über Vor- und Nachteile, stellen geeignete Pflanzen vor und zeigen dir, welche Aspekte der Fassadenbegrünung in die Planungsgrundlagen einfliessen sollten.

Welche Vorteile bietet die Fassadenbegrünung?

Der erste Vorteil der Begrünung von Gebäuden liegt auf der Hand: Eine begrünte Fassade sieht sehr attraktiv aus. Selbst triste Wände können durch Kletterpflanzen perfekt gestaltet werden. Die Akzeptanz der Bewohner im Gebäude und im Umfeld ist hoch, denn ein Gründach oder eine begrünte Fassade erhöhen die Lebensqualität. Weitere Vorteile sind:

  • Erhalt der Biodiversität
  • Schaffung eines Lebensraums für Vögel, Kleintiere und Insekten
  • positive Beeinflussung des Mikroklimas
  • Filterung von Feinstaub und Schadstoffen
  • Reduzierung des Strassenlärms
  • Unterstützung der Dämmung, Reduzierung von Wärmeverlusten im Winter
  • Schutz vor Aufheizung des Gebäudes
  • Blendschutz
  • Schutz der Fassade vor Verschmutzungen
  • Schutz der Fassade bei Starkregen, Sturm und extremen Temperaturen

Welche Möglichkeiten der Fassadenbegrünung gibt es?

Wenn du eine Fassade begrünen willst, musst du zunächst die Eignung des Gebäudes prüfen und entscheiden, ob eine bodengebundene oder wandgebundene Begrünung infrage kommt. Die traditionelle, bodengebundene Begrünung erfolgt durch geeignete Kletterpflanzen, die in den Boden gepflanzt werden. Sie werden mit oder ohne Rankhilfen nach oben geführt. Zur Bodenbegrünung kommen ausschliesslich Kletterpflanzen zum Einsatz. Diese werden über den Boden mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Die Basis für wandgebundene Begrünungen bilden Begrünungssysteme. Diese ersetzen die Aussenwand, sodass die Pflanzen keinen Bodenanschluss benötigen. Verwendet werden verschiedene hängende, kletternde oder aufrecht wachsende Pflanzen. Über ein automatisiertes Versorgungssystem werden diese mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Der Pflegeaufwand für die wandgebundene Begrünung ist höher als bei der bodengebundenen Form der Bauwerksbegrünung. Vorteile sind die schnellere Verfügbarkeit, die grosse Auswahl geeigneter Pflanzen, sowie die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten. Alternativ sind Projekte mit Mischformen aus boden- und wandgebundener Begrünung möglich.

Welche Planungsgrundlagen sind bei wandgebundener Begrünung entscheidend?

Begrünungssysteme bilden die Basis für die wandgebundene Begrünung von Fassaden. Die dadurch entstehende Wandlast ist bei der Planung zu berücksichtigen. Wandgebundene Systeme gewährleisten eine kontinuierliche Zufuhr von Wasser und Nährstoffen. Die Wasserversorgung muss bei der Wahl dieses Systems gesichert sein. Ein Vorteil der wandgebundenen Begrünung ist, dass nahezu alle Gartenpflanzen dafür verwendet werden können. Sie werden in feste Module oder textile Behälter gepflanzt.

Welche Planungsgrundlagen sind bei bodengebundener Fassadenbegrünung zu beachten?

Neben der Entscheidung für eine Art der Begrünung muss die Bausubstanz auf ihre Eignung geprüft werden. Für die bodengebundene Begrünung ohne Rankhilfen solltest du den Zustand der Fassade kontrollieren. Geeignet sind nur

  • unbeschädigte, rissfreie Betonfassaden
  • vollverfugtes Mauerwerk
  • mit Mineralputz versehene Aussenwände

Ungeeignet für die bodengebundene Bauwerksbegrünung sind zum Beispiel Bereiche mit Lüftungsklappen und Markisen oder Wände mit aussenliegender Dämmung. Von einer Begrünung ohne Rankhilfen solltest du bei holzverkleideten Fassaden und wärmegedämmten Vorsatzfassaden Abstand nehmen. Beachte bei der bodengebundenen Begrünung mit Rankhilfen die Stabilität der Fassade bezüglich der Zusatzlasten durch die Rankhilfen. Zu den Planungsgrundlagen zählt ebenso die Berücksichtigung der zusätzlichen Windsoglast bei windexponierten Gebäuden. Untersuche vor der Pflanzung von Kletterpflanzen den Zustand des Bodens und prüfe, ob die Bewässerung der Pflanzen gewährleistet werden kann.

Welche Kletterpflanzen eignen sich zur Begrünung von Gebäuden?

Die Auswahl geeigneter Kletterpflanzen ist gross. Wir stellen dir vier der beliebtesten Sorten vor und geben Tipps zur Pflege.

  1. Efeu ist eine robuste immergrüne Kletterpflanze. Sie zählt zu den Selbstklimmern und kann mit ihren Haftwurzeln an Wänden, Mauern und Bäumen hinauf klettern. Ebenso gut wächst sie als Bodendecker. Es gibt verschiedene, gut kombinierbare Sorten. Efeu eignet sich für die bodengebundene Fassadenbegrünung ohne Kletterhilfen. Voraussetzung ist eine unbeschädigte Fassade. Die Pflanze bedarf nur wenig Pflege. Notwendig sind ein regelmässiger Rückschnitt und das Freihalten von Fenstern und Türen. Die Begrünung mit Efeu sollte gut überlegt sein. Die Entfernung der Kletterpflanze und der vielen kleinen Haftwurzeln ist aufwändig. Efeu bildet nach einigen Jahren einen stabilen Stamm aus. Die Pflanze bevorzugt Schatten oder Halbschatten und einen durchlässigen, nährstoffreichen Boden. Sie erreicht eine Wuchshöhe bis zehn Meter, ist winterhart und blüht weiss. Pflanzabstand: 80 Zentimeter.
  2. Wie wäre es mit Wein am Haus? Wein wächst sehr schnell, bis zu vier Meter im Jahr sind möglich. Die Laubfärbung gibt dem Haus im Herbst eine rot-orange Färbung. Wein ist ein ausgezeichnetes Formgehölz. Er begrünt die Fassade als Selbstklimmer mit Unterstützung von Rankhilfen. Verschiedene stabile Seilsysteme sind im Handel erhältlich. Achtung: Wein ist anfällig für Pilzkrankheiten. Wähle eine pilzresistente Sorte. Wein bevorzugt Sonne oder Halbschatten und einen durchlässigen Boden. Er wächst zwischen zehn und 14 Meter hoch, ist winterhart und blüht weiss. Pflanzabstand: 50 bis 80 Zentimeter.
  3. Die Kletterhortensie ist eine der beliebtesten Pflanzen für die Fassadenbegrünung. Sie beeindruckt im Frühsommer mit bezaubernden weissen Rispenblüten. Die Kletterhortensie benötigt Rankhilfen, wächst am liebsten auf durchlässigen, nährstoffreichen, leicht sandigen Böden und benötigt Sonne oder Halbschatten. Die winterharte Pflanze wächst bis auf drei bis sechs Meter, Pflanzabstand: 100 Zentimeter.
  4. Die Pfeifenwinde ist eine schnellwachsende Schlingpflanze mit exotisch anmutenden, rosafarbenen Blüten. Kletterhilfen sind erforderlich. Am liebsten hat sie einen windgeschützten, halbschattigen Standort auf durchlässigem, feuchtem Gartenboden. Sie kann sechs bis zehn Meter hoch werden, Pflanzabstand: 150 Zentimeter.

Welche Arten von Rankhilfen und Kletterhilfen stehen zur Auswahl?

Kletterhilfen sind pflanzengerecht konzipierte Systeme, an denen rankende oder schlingende Pflanzen optimal wachsen können. Kletterhilfen bilden die Verbindung zwischen dem Bewuchs und dem zu begrünenden Gebäude. Zur Fassadenbegrünung werden fassadengebundene Kletterhilfen aus Holz, Metall oder Kunststoff eingesetzt. Zur Auswahl stehen:

  • Gitter
  • Stäbe
  • Netze
  • Seile
  • Drahtbalken

Die Kletterhilfen werden stehend, hängend oder gespannt angebracht.

Gibt es Alternativen zur dauerhaften Fassadenbegrünung?

Wenn du die Vorteile einer begrünten Fassade nutzen willst, aber die dauerhafte Begrünung fürchtest, kannst du kurzfristige Alternativen wählen. Zur Auswahl stehen ein- oder mehrjährige Kübelpflanzen. Sie bezaubern mit ihren attraktiven Blüten. Nach der Vegetationsperiode werden sie geschnitten und überwintern im Haus. Die temporäre Begrünung mit kletternden Kübelpflanzen lässt sich leicht umsetzen und führt schnell zum Erfolg. Der ökologische Nutzen ist geringer als bei dauerhafter Fassadenbegrünung. Beliebte Kletterpflanzen zur Verwendung für die temporäre Begrünung sind:

  • Clematis
  • Feuerbohne
  • Kapuzinerkresse
  • Trichterwinde
  • Schwarzäugige Susanne

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