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Was ist BIM? Innovative Planungsmethode für Gebäude und Bauprojekte

Was ist BIM? Innovative Planungsmethode für Gebäude und Bauprojekte

Die Städte werden immer grösser und dementsprechend steigen auch die Anforderungen an Infrastruktur und Bauprojekte. Das erfordert die enge Zusammenarbeit von Architekten und Unternehmen, damit ein Projekt erfolgreich umgesetzt werden kann. Bei uneinheitlichen Arbeitsweisen und den vielen Details, die es zu beachten gilt, kann das Planungsprozesse und Ausführungen beeinträchtigen. Das Building Information Modeling, kurz BIM, soll hier Abhilfe schaffen und Lösungen bieten. Doch was ist BIM eigentlich, wie funktioniert die Methode und welche Vorteile hat sie? Antworten auf diese und viele andere Fragen zum Thema BIM erhältst du hier.

Was ist BIM?

Die Abkürzung BIM steht für Building Information Modeling. Die englische Bezeichnung geht auf den amerikanischen Softwarehersteller Autodesk zurück, der dieser Methode erstmals einen Namen gab. Bei BIM geht es darum, Bauprojekte nach einem konsistenten, digitalen Modell zu planen und zu verwirklichen. Das Modell ist dabei nicht einfach nur eine Visualisierung von Gebäuden, sondern enthält alle Informationen, die für Planungsprozess, Konstruktion und Betrieb nötig sind.

Welche Prozesse beinhaltet BIM?

Das Building Information Modeling erlaubt nicht nur Bauprojekte zu planen, sondern kann begleitend über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden zum Einsatz kommen. Die einzelnen Schritte und Phasen, die dabei durchlaufen werden, sind:

  1. Planung: Zunächst werden die Daten zur Umgebung, der zu bebauenden Fläche und die Anforderungen, die an das Gebäude gestellt werden, zusammengetragen und eingebettet.
  2. Entwurf: Üblicherweise werden Entwürfe von Architekten vorgelegt und enthalten Detailausarbeitungen des Bauvorhabens. In diesem Schritt entsteht auch die Bauvorbereitung. Dazu zählen die Einteilung der Bauschritte, ihre Abfolge, die Planung der Logistik und benötigte Baumaterialien.
  3. Bauen: Nun beginnt die eigentliche Bauprozess. Die bis Phase Zwei zusammengetragenen Informationen gehen an Bauunternehmen, Subunternehmen und Logistik, um den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
  4. Inbetriebnahme: Ist der Bau abgeschlossen kann das BIM-Modell auch weiter genutzt werden. So hilft es zum Beispiel, den Überblick zu behalten und rechtzeitig Wartung und Renovierungsmassnahmen einleiten zu können.

Was sind die Vorteile des Building Information Modelings?

Die BIM-Methode kann das Bauen in allen Phasen erheblich erleichtern. Zu den wichtigsten Vorteilen zählen:

  • Übersichtlichkeit: Bei grossen Bauprojekten gibt es vieles zu beachten. Building Information Modeling vereint alle Informationen für den Bau von Gebäuden und Infrastrukturen in einem. Jeder noch so kleine Teil kann dabei erfasst werden, ohne den Überblick zu verlieren.
  • Bessere Zusammenarbeit und Kommunikation: Der Austausch von Informationen zwischen Architekten, Bauunternehmen und Projektleitern ist leichter, da alle gemeinsam auf Grundlage eines Modells arbeiten. Alle Schritte von der Planung zur Umsetzung bis hin zur Instandhaltung werden miteinander vereint.
  • Daten stets auf dem neuesten Stand: Da mehrere Personen an einem Modell arbeiten und ihre Daten einfügen können, ist jede Eingabe für alle direkt sichtbar. Mögliche Übertragungsfehler werden so ausgeschlossen.
  • Verringerung von Planungsrisiken und Mängeln: Da die Daten kontinuierlich und für alle Beteiligten des Bauprojekts zugänglich sind, entsteht ein gutes Gesamtbild. Das erlaubt eine bessere Einschätzung der Situation und des Baufortschritts. Darüber hinaus können mögliche Probleme wie Engpässe oder Baumängel, lange bevor sie auftreten, identifiziert werden.

Welche Stufen und Dimensionen kann die BIM-Methode abbilden?

Die BIM-Methode kann verschiedene Dimensionen oder Ebenen beinhalten. Die Grundlage ist dabei stets das dreidimensionale Gebäudemodell, das um Daten und Informationen ergänzt wird. Jede Art der Information stellt dabei eine Dimension dar. Typische Dimensionen sind Faktoren wie Zeit, Kosten, Energieeffizienz und ähnliches. In Zukunft und mit der Zunahme der Smart Home Technologie wären noch viele weitere Dimensionen denkbar, die über den Prozess des Bauens hinausgehen.

Wie kann BIM bei der Planung von Gebäuden und Bauprojekten helfen?

Die folgenden Nutzungsmöglichkeiten bieten sich für das Building Information Modeling an:

  • Architekten und Bauwesen: Sowohl im Hoch- als auch im Tiefbau kann die Verwendung von BIM sinnvoll sein. Besonders grosse und komplexe Bauwerke können so vollständig erfasst werden. Alle Informationen zu aktuellen und bevorstehenden Planungsprozessen und Änderungen sind für alle Beteiligten stets auf dem neuesten Stand und zugänglich.
  • Stadtplanung: BIM eignet sich gut als Planungsmethode für die Infrastruktur. Die Softwarelösungen erlauben Strassennetzwerke, öffentliche Verkehrsmittel und vieles mehr zu erfassen und zu planen.
  • Versorgungseinrichtungen: Ähnlich wie bei der Planung von Verkehrsnetzwerken kann BIM auch genutzt werden, um andere Netzwerke wie Strom-, Abwasser- und Wassernetzwerke abzubilden. Die detailgetreuen Modelle erlauben eine anschauliche Darstellung und Planung von Bauprojekten.
  • Facility Management: BIM kann auch nach Abschluss von Bauprojekten hilfreich sein. Das Modell enthält alle Informationen, die zur Instandhaltung, Wartung und Renovierung notwendig sind. Es erlaubt ausserdem Berechnungen und Analysen zur Nachhaltigkeit und Energieeffizienz von Gebäuden und erleichtert mögliche spätere Umbauarbeiten und Baumassnahmen.

Welche Funktionen muss eine BIM-fähige Software bieten?

BIM ist keine Software für sich. Vielmehr bieten sich viele Softwarelösungen für die Nutzung des Building Information Modeling an. Ein Programm zur dreidimensionalen Modellierung reicht jedoch nicht aus, denn BIM ist mehr als nur eine Visualisierung von Gebäuden. Das Programm sollte folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Objektattribute: Programme enthalten Informationen für Planung, Logistik und Konstruktion von Gebäuden. So wird aus einem dreidimensionalen ein BIM-fähiges Modell.
  • Parametrisches Modell: Der Entwurf soll nicht nur darstellen, aus welchen Bestandteilen Bauprojekte bestehen, sondern auch in welcher Beziehung sie zueinander stehen. So können einzelne Anpassungen automatisch auf das gesamte Projekt übertragen werden, ohne jeden einzelnen Punkt durchzugehen.
  • Verarbeitung grosser Datenmengen: Der Erfolg eines Modells hängt von seiner Detailtreue ab. Das bedeutet zugleich, dass grosse Datenmengen verarbeitet werden müssen. Die Software sollte daher präzise und leistungsfähig sein.
  • Kompatibilität: Da das Modell von vielen verschiedenen Personen genutzt und bearbeitet werden soll, ist es wichtig, eine Software zu wählen, die mit möglichst vielen Geräten und Lösungen kompatibel ist.

Welche Rolle spielt BIM für den Schweizer Immobilienmarkt?

Während BIM in Grossbritannien, den USA und einigen skandinavischen Ländern schon länger genutzt und sogar zum Teil vom Gesetzgeber ausdrücklich gefordert wird, kommt es in der Schweiz erst seit einigen Jahren in Gang. Die Nachfrage nimmt jedoch auch hier seit 2018 kontinuierlich zu. Zwar gibt es noch keine zwingende Verpflichtung zur Nutzung von BIM, doch viele Bauunternehmen, Architekten und Bauherren erkennen die Vorteile dieser Planungsmethode. Dieser Trend lässt sich auch am steigenden Ausbildungsangebot zum Thema BIM in der Schweiz deutlich. In den kommenden Jahren ist daher davon auszugehen, dass das Building Information Modeling auch hierzulande häufiger genutzt wird.

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