Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Architekten in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Was ist BIM? Innovative Planungsmethode für Gebäude und Bauprojekte

Was ist BIM? Innovative Planungsmethode für Gebäude und Bauprojekte

Die Städte werden immer grösser und dementsprechend steigen auch die Anforderungen an Infrastruktur und Bauprojekte. Das erfordert die enge Zusammenarbeit von Architekten und Unternehmen, damit ein Projekt erfolgreich umgesetzt werden kann. Bei uneinheitlichen Arbeitsweisen und den vielen Details, die es zu beachten gilt, kann das Planungsprozesse und Ausführungen beeinträchtigen. Das Building Information Modeling, kurz BIM, soll hier Abhilfe schaffen und Lösungen bieten. Doch was ist BIM eigentlich, wie funktioniert die Methode und welche Vorteile hat sie? Antworten auf diese und viele andere Fragen zum Thema BIM erhältst du hier.

Was ist BIM?

Die Abkürzung BIM steht für Building Information Modeling. Die englische Bezeichnung geht auf den amerikanischen Softwarehersteller Autodesk zurück, der dieser Methode erstmals einen Namen gab. Bei BIM geht es darum, Bauprojekte nach einem konsistenten, digitalen Modell zu planen und zu verwirklichen. Das Modell ist dabei nicht einfach nur eine Visualisierung von Gebäuden, sondern enthält alle Informationen, die für Planungsprozess, Konstruktion und Betrieb nötig sind.

Welche Prozesse beinhaltet BIM?

Das Building Information Modeling erlaubt nicht nur Bauprojekte zu planen, sondern kann begleitend über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden zum Einsatz kommen. Die einzelnen Schritte und Phasen, die dabei durchlaufen werden, sind:

  1. Planung: Zunächst werden die Daten zur Umgebung, der zu bebauenden Fläche und die Anforderungen, die an das Gebäude gestellt werden, zusammengetragen und eingebettet.
  2. Entwurf: Üblicherweise werden Entwürfe von Architekten vorgelegt und enthalten Detailausarbeitungen des Bauvorhabens. In diesem Schritt entsteht auch die Bauvorbereitung. Dazu zählen die Einteilung der Bauschritte, ihre Abfolge, die Planung der Logistik und benötigte Baumaterialien.
  3. Bauen: Nun beginnt die eigentliche Bauprozess. Die bis Phase Zwei zusammengetragenen Informationen gehen an Bauunternehmen, Subunternehmen und Logistik, um den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
  4. Inbetriebnahme: Ist der Bau abgeschlossen kann das BIM-Modell auch weiter genutzt werden. So hilft es zum Beispiel, den Überblick zu behalten und rechtzeitig Wartung und Renovierungsmassnahmen einleiten zu können.

Was sind die Vorteile des Building Information Modelings?

Die BIM-Methode kann das Bauen in allen Phasen erheblich erleichtern. Zu den wichtigsten Vorteilen zählen:

  • Übersichtlichkeit: Bei grossen Bauprojekten gibt es vieles zu beachten. Building Information Modeling vereint alle Informationen für den Bau von Gebäuden und Infrastrukturen in einem. Jeder noch so kleine Teil kann dabei erfasst werden, ohne den Überblick zu verlieren.
  • Bessere Zusammenarbeit und Kommunikation: Der Austausch von Informationen zwischen Architekten, Bauunternehmen und Projektleitern ist leichter, da alle gemeinsam auf Grundlage eines Modells arbeiten. Alle Schritte von der Planung zur Umsetzung bis hin zur Instandhaltung werden miteinander vereint.
  • Daten stets auf dem neuesten Stand: Da mehrere Personen an einem Modell arbeiten und ihre Daten einfügen können, ist jede Eingabe für alle direkt sichtbar. Mögliche Übertragungsfehler werden so ausgeschlossen.
  • Verringerung von Planungsrisiken und Mängeln: Da die Daten kontinuierlich und für alle Beteiligten des Bauprojekts zugänglich sind, entsteht ein gutes Gesamtbild. Das erlaubt eine bessere Einschätzung der Situation und des Baufortschritts. Darüber hinaus können mögliche Probleme wie Engpässe oder Baumängel, lange bevor sie auftreten, identifiziert werden.

Welche Stufen und Dimensionen kann die BIM-Methode abbilden?

Die BIM-Methode kann verschiedene Dimensionen oder Ebenen beinhalten. Die Grundlage ist dabei stets das dreidimensionale Gebäudemodell, das um Daten und Informationen ergänzt wird. Jede Art der Information stellt dabei eine Dimension dar. Typische Dimensionen sind Faktoren wie Zeit, Kosten, Energieeffizienz und ähnliches. In Zukunft und mit der Zunahme der Smart Home Technologie wären noch viele weitere Dimensionen denkbar, die über den Prozess des Bauens hinausgehen.

Wie kann BIM bei der Planung von Gebäuden und Bauprojekten helfen?

Die folgenden Nutzungsmöglichkeiten bieten sich für das Building Information Modeling an:

  • Architekten und Bauwesen: Sowohl im Hoch- als auch im Tiefbau kann die Verwendung von BIM sinnvoll sein. Besonders grosse und komplexe Bauwerke können so vollständig erfasst werden. Alle Informationen zu aktuellen und bevorstehenden Planungsprozessen und Änderungen sind für alle Beteiligten stets auf dem neuesten Stand und zugänglich.
  • Stadtplanung: BIM eignet sich gut als Planungsmethode für die Infrastruktur. Die Softwarelösungen erlauben Strassennetzwerke, öffentliche Verkehrsmittel und vieles mehr zu erfassen und zu planen.
  • Versorgungseinrichtungen: Ähnlich wie bei der Planung von Verkehrsnetzwerken kann BIM auch genutzt werden, um andere Netzwerke wie Strom-, Abwasser- und Wassernetzwerke abzubilden. Die detailgetreuen Modelle erlauben eine anschauliche Darstellung und Planung von Bauprojekten.
  • Facility Management: BIM kann auch nach Abschluss von Bauprojekten hilfreich sein. Das Modell enthält alle Informationen, die zur Instandhaltung, Wartung und Renovierung notwendig sind. Es erlaubt ausserdem Berechnungen und Analysen zur Nachhaltigkeit und Energieeffizienz von Gebäuden und erleichtert mögliche spätere Umbauarbeiten und Baumassnahmen.

Welche Funktionen muss eine BIM-fähige Software bieten?

BIM ist keine Software für sich. Vielmehr bieten sich viele Softwarelösungen für die Nutzung des Building Information Modeling an. Ein Programm zur dreidimensionalen Modellierung reicht jedoch nicht aus, denn BIM ist mehr als nur eine Visualisierung von Gebäuden. Das Programm sollte folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Objektattribute: Programme enthalten Informationen für Planung, Logistik und Konstruktion von Gebäuden. So wird aus einem dreidimensionalen ein BIM-fähiges Modell.
  • Parametrisches Modell: Der Entwurf soll nicht nur darstellen, aus welchen Bestandteilen Bauprojekte bestehen, sondern auch in welcher Beziehung sie zueinander stehen. So können einzelne Anpassungen automatisch auf das gesamte Projekt übertragen werden, ohne jeden einzelnen Punkt durchzugehen.
  • Verarbeitung grosser Datenmengen: Der Erfolg eines Modells hängt von seiner Detailtreue ab. Das bedeutet zugleich, dass grosse Datenmengen verarbeitet werden müssen. Die Software sollte daher präzise und leistungsfähig sein.
  • Kompatibilität: Da das Modell von vielen verschiedenen Personen genutzt und bearbeitet werden soll, ist es wichtig, eine Software zu wählen, die mit möglichst vielen Geräten und Lösungen kompatibel ist.

Welche Rolle spielt BIM für den Schweizer Immobilienmarkt?

Während BIM in Grossbritannien, den USA und einigen skandinavischen Ländern schon länger genutzt und sogar zum Teil vom Gesetzgeber ausdrücklich gefordert wird, kommt es in der Schweiz erst seit einigen Jahren in Gang. Die Nachfrage nimmt jedoch auch hier seit 2018 kontinuierlich zu. Zwar gibt es noch keine zwingende Verpflichtung zur Nutzung von BIM, doch viele Bauunternehmen, Architekten und Bauherren erkennen die Vorteile dieser Planungsmethode. Dieser Trend lässt sich auch am steigenden Ausbildungsangebot zum Thema BIM in der Schweiz deutlich. In den kommenden Jahren ist daher davon auszugehen, dass das Building Information Modeling auch hierzulande häufiger genutzt wird.

Der Architektvergleich für die Schweiz. Finde die besten Architekten in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Zeitlos und modern – die Pfosten Riegel Fassade mit Glasfront

In der modernen Architektur gibt es viele Gebäude, die eine eindrucksvolle Glasfront mit Glasfassade bieten. Eine bekannte und sehr gut dafür geeignete Konstruktion ist die Pfosten Riegel Fassade. Sie ermöglicht die Verglasung ganzer Gebäudeseiten und ist auch als Dachkonstruktion konzipierbar. Durch die modulare Bauweise ist die Kombination von Öffnungselementen und Glasflächen hier besonders einfach. Das erlaubt die maximale Gestaltungsfreiheit für Architekten. Alles zur Pfosten Riegel Fassade sagen wir dir hier.

Bauabnahme – der finale Schritt zur eigenen Immobilie

Für viele Menschen stellt der Bau oder der Kauf einer eigenen Immobilie einen wichtigen Meilenstein in ihrem Leben dar und ist meist finanziell und emotional ein grosser Schritt. Um möglichst reibungslos endlich den Schlüssel zum Wohneigentum zu übernehmen, steht abschliessend die Bauabnahme an. Sie sollte gut vorbereitet sein, sodass es später nicht zu bösen Überraschungen kommt. Alles Wissenswerte rund um das Thema gibt es hier.

Der Anhydritestrich – schnell trocknend, aber feuchtigkeitsempfindlich

Der Estrich verschwindet unter dem Bodenbelag und doch kommt ihm eine wichtige Funktion zu. Er lässt die Rohre und Kabel des Rohbaus unsichtbar werden und gleicht die Unebenheiten der Betonplatte aus. Ist dieser ebene Untergrund ausgehärtet, werden Parkett, Fliesen oder Laminat darauf ausgelegt. Meist kommen drei Estricharten zum Einsatz: der Anhydritestrich, der Zementestrich oder der Trockenestrich. Welcher Estrich sich besser für ein Einfamilienhaus eignet, darüber sind sich auch Architekten oft nicht einig. Fakt ist: Alle Varianten haben Vor- und Nachteile. Wir beantworten dir in diesem Artikel die wichtigsten Fragen rund um den Anhydritestrich und wann sein Einbau empfehlenswert ist.

Geschossfläche: Darauf müssen Bauherren achten

Heutzutage gibt es immer mehr Neubauprojekte und Architekten haben alle Hände voll zu tun. Es müssen nicht nur Bauteile bestimmt und der genaue Bebauungsplan erstellt werden. Es geht zunächst darum, einen genauen Bauplan auszuarbeiten und zu bearbeiten, der den Gesetzen des Baurechts entspricht. Dieses sieht nämlich zahlreiche Vorgaben vor, die bei der Errichtung eines neuen Hauses oder eines neuen Gebäudes zu beachten sind. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die sogenannte Geschossfläche und deren Verhältnis zum Grundstück. Was man unter einer Geschossfläche versteht und welche Auflagen es hier gibt, erfährst du in diesem Artikel.

Konterlattung: Was hat es mit der Hinterlüftung von Dachdeckung und Dachlatten auf sich?

Verlegst du Dachlatten senkrecht zu den Lagerhölzern, erreichst du damit beim Dach einen definierten Abstand zwischen der Dachpappe oder der Unterspannbahn und der Dachdeckung. Das wird als Konterlattung bezeichnet. Aber auch im Zusammenhang mit dem Trockenbau kennt man die Konterlattung. Hier bezeichnet sie die Unterkonstruktion der abgehängten Decke oder der Wandverkleidung. Aber zurück zum Dach: Wie erstellt man so eine Konterlattung? Brauchst du die unbedingt? Wir haben die wichtigsten Informationen zum Thema zusammengetragen!

Der Meterriss und seine Bedeutung im Hausbau

Ein Meterriss ist eine wichtige Referenzhöhe beim Hausbau. Die Bauleitung beauftragt die Anbringung der Messzahl, die sich nach Erstellung des Rohbaus genau einen Meter über der Fussbodenhöhe befindet. Schon bevor der Fussboden fertig erstellt ist, gibt der Meterriss damit an, wo dieser sein wird. Die wichtige Zahl wird mit einem Flächenlaser oder einem Nivelliergerät eingemessen. Alle Handwerker sollten sich nach Fertigstellung des Rohbaus am Meterriss orientieren, um etwaTreppen, Armaturen und Fliesen genau auf der gewünschten Höhe anzubringen. Als Bauherr solltest du dich vergewissern, dass der Meterriss einheitlich und korrekt markiert wird. So kann auch der Architekt am besten arbeiten.