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Reduit in Wohnungen: Wozu der spezielle Raum dient und Tipps für seine Einrichtung und Nutzung

Reduit in Wohnungen: Wozu der spezielle Raum dient und Tipps für seine Einrichtung und Nutzung

Ein Reduit in Wohnungen ist praktisch: Die Abstellkammer bietet zusätzlichen Stauraum, zum Beispiel für Wohnungen mit wenig Wohnfläche. Das Wort hat in der Schweiz jedoch eine besondere Vorgeschichte – und heute nur noch wenig mit der ursprünglichen Idee zu tun: Reduit bezeichnet in der Eidgenossenschaft auch den militärischen Verteidigungsbau, also einen Ort, der zu Kriegszeiten als sicherer Rückzugsort für die Besatzung diente. Zum Wohnen und Zurückziehen dient ein Reduit heute zwar eher weniger. Dafür gibt es jedoch andere Funktionen, die der praktische Raum erfüllt. Ideen für die optimale Nutzung und alle Vor- und Nachteile gibt es hier auf einen Blick.

Was ist ein Reduit?

Der Begriff Reduit beschreibt heute die typische Abstellkammer einer Wohnung: Es handelt sich um einen meist kleineren Raum ohne Fenster, der sich vom Rest der Wohnung abgrenzt. Gleichzeitig dient Reduit auch zur Beschreibung eines Wandschranks, der ähnliche Funktionen wie eine Abstellkammer erfüllt. Gut zu wissen: Zu Kriegszeiten stand das französische Wort Reduit für die beschusssichere, zentrale Anlage in den Schweizer Alpen, in die sich das Militär bei Bedarf zurückziehen sollte. Deshalb assoziieren viele Menschen den Begriff noch heute mit einer Art Verschlag oder Rückzugsraum.

Welche Funktionen hat ein Reduit in Häusern und Wohnungen?

Ein Reduit kann unterschiedlich genutzt werden. Beispiele für die Nutzung sind:

  • Vorratskammer für trockene Nahrung
  • begehbarer Kleiderschrank
  • Ersatz für einen Schuhschrank
  • Putzraum
  • Raum für Waschmaschine oder Trockner
  • Verstauraum für Spielzeuge oder Möbel

Welche Vorteile hat der Bezug einer Wohnung mit Reduit?

Folgende Vorteile bietet dir eine Wohnung mit separatem Reduit:

  • Ein Reduit schafft praktischen Stauraum für kleinere Wohnungen oder Küchen, sodass du keine sperrigen Schränke und Kommoden benötigst.
  • Die Abstellkammer lässt sich kurzfristig umfunktionieren, zum Beispiel, wenn du viel Besuch erwartest. Nutze den Raum, um dort Platz für Jacken, Schuhe und Mäntel zu schaffen.
  • Familien mit Kindern profitieren von einer Abstellkammer oder einem Wandschrank, denn diese tragen zur häuslichen Ordnung bei. Dort lassen sich alle Gegenstände verstauen, die Kinder und Eltern nur temporär nutzen – das gilt zum Beispiel für Spielzeugkisten, grössere Spielsachen und ähnlichem.
  • Eine Abstellkammer dient als Alternative für alle, die ein Eigenheim ohne Keller oder Dach besitzen. Deshalb planen viele Bauherren oft schon zu Beginn einen separaten Raum in ihrem Grundriss ein, der nicht in erster Linie zu Wohnzwecken dient, sondern für die Aufbewahrung von Gegenständen.

Welche Nachteile hat ein Reduit?

Eine Abstellkammer bietet zwar viele Vorteile. Beachte dennoch, dass auch folgende Nachteile auf dich zukommen:

  • Eine Abstellkammer ist oft fensterlos und wirkt ohne Tageslicht besonders dunkel. Deshalb weist sie oft auch eine stickige Raumluft auf.
  • Ein Reduit eignet sich lediglich für die Lagerung von trockenen und verschlossenen Nahrungsmitteln und Gegenständen. Da der Raum keine Fenster hat, kannst du ihn nicht als Feuchtraum nutzen, etwa zum Wäscheaufhängen. Andernfalls riskierst du Schimmelbildung.
  • Abstellkammern bieten zwar Stauraum, können durch ihre räumliche Abgrenzung einen grösseren Wohnraum jedoch optisch verkleinern.

Wie plane ich die Einrichtung und Ausstattung der Abstellkammer?

Viele Menschen behandeln Abstellkammern nach dem Bezug der Wohnung stiefmütterlich. Das ist kein Wunder, denn sie laden dazu ein, Gegenstände, leere Kartons und unnütze Dinge unkompliziert verschwinden zu lassen. Meist wirken sie deshalb unordentlich. Trotz kleiner Wohnfläche ist es jedoch möglich, den Raum so zu nutzen, dass er die Wohnung optisch grösser wirken lässt – auch ohne Chaos. Unsere Tipps für die Planung und Gestaltung deiner Abstellkammer:

  1. Berechne zu Beginn, wie viel Wohnfläche du für Möbel und Co. benötigst, um zu schauen, was alles in den Abstellraum muss.
  2. Gehe bei der Raumplanung systematisch vor und beantworte dir folgende Fragen: Wie viel Platz steht im Reduit zur Verfügung? Welches Regalsystem bietet sich an, um mehr Staufläche zu schaffen?
  3. Sorge nach dem Bezug deiner Wohnung dafür, dass du den Raum nicht zum Zwischenlagern für leere Kartons nutzt. Häufig gewöhnen wir uns daran, alles Unbrauchbare kurzfristig in das Reduit zu stellen – und dort bleiben die Gegenstände oft. So wirkt der Raum sperrig und du kannst die Flächen nicht nutzen.

Wie wirkt der Raum trotz wenig Wohnfläche grösser?

Manchmal sorgt ein Reduit dafür, dass ein Raum – meist handelt es sich um den Flur – etwas kleiner wirkt. Lasse dich in einem solchen Fall am besten von einem professionellen Raumplaner oder Architekten beraten, um Lösungen zu finden. Einige Kammern lassen sich zum Beispiel problemlos in den vorhandenen Raum integrieren, indem Wände oder Türen entfernt werden.

Lohnt es sich, einen Raumplaner zu beauftragen?

Du planst ein Reduit für dein neues Haus, ziehst in eine Wohnung mit vorhandener Abstellkammer ein – weisst aber nicht so recht, wie du dein Reduit richtig nutzt? Professionelle Raumplaner weisen ein besonderes Gespür für eine praktische und auch ästhetisch anspruchsvolle Raumplanung auf. Deshalb unser Tipp: Frage nach einem Erstgespräch, um dich zunächst unverbindlich von einem Profi beraten zu lassen und deine Situation und Wünsche zu besprechen.

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