Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Architekten in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Dorische Säulen – alles über das Schmuckstück und tragende Element der Griechen

Dorische Säulen – alles über das Schmuckstück und tragende Element der Griechen

Säulen verleihen Gebäuden und Eingängen eine pompöse Wirkung und sind auch in moderner Zeit aus der Architektur nicht wegzudenken. So manche Baustile werden durch die Anordnung von Säulen geprägt, wobei nicht immer die stützende Funktion notwendig ist. Die Basis für das uralte Konzept legten die Griechen, wobei die dorische Säulenordnung dessen Hauptelement bildet. Der dorischen folgt die ionische und korinthische Säule mit leichteren Abwandlungen und Erweiterungen. Die klassische Säule fand erst wieder in der Renaissance neue Verwendung und war an den Säulenformen der Griechen und Römer orientiert.

Was ist die dorische Säulenordnung?

Die griechische und später die römische Architektur prägte den gesamten Baustil folgender Jahrhunderte. Dabei richtete sich die Baukunst immer nach vorgegebenen Regeln und Bauvorschriften, die zwar nicht fixiert waren, jedoch als bekannt galten und für Architekten die Voraussetzungen für den Entwurf darstellten. Besonders die dorische Ordnung entstand auf dem griechischen Festland und auf Inseln wie Rhodos. Die Bezeichnung geht auf den griechischen Volksstamm der Dorer zurück, der dort auf Kreta, Rhodos, Peloponnes und auch in Teilen Kleinasiens siedelte und den Baustil entwickelte. Die dorische Säulenordnung ist eine der fünf klassischen Ordnungen und hat ihre Wurzeln im 7. Jahrhundert v. Chr., von wo ab sie bis zur Vollendung entwickelt wurde. Sie umfasst klar strukturierte Formen, wodurch der Säulenbau eine eigentümliche Strenge erhielt.

Wie ist die dorische Säulenordnung aufgebaut und welche Bauelemente sind zu finden?

Der Aufbau der dorischen Ordnung zeigt sich mit typischen Elementen, die du leicht erkennen und zuordnen kannst. Das sind von oben nach unten:

  • Tympanon (Schmuckfläche im Giebel oder Bogenfeld)
  • Akroter (figürliche Ausführung, meistens auf dem Dach)
  • Sima (aus Marmor bestehender Dachrand)
  • Geison (auch Corona; Kranzgesims oben an der Säule)
  • Mutulus (Platten am Kranzgesims)
  • Triglyphenfries (Platte am Fries mit Kerben oder Rillen)
  • Triglyphe (dreiteiliges Feld am Fries)
  • Metope (Raum zwischen zwei Triglyphen)
  • Regula (dorische Tropfenleiste)
  • Gutta (tropfenartig hängende Elemente)
  • Taenia (vorspringende Leiste am Architrav)
  • Architrav (auf einer Stützleiste ruhende und tragende Holzbalken im Oberbau)
  • Kapitell (der obere Abschluss einer Säule mit plastisch deutlicher Ausformung)
  • Abakus (viereckige Deckplatte über dem Kapitell)
  • Echinus (wulstartig geschwollener Teil des Kapitells, der sich zum Abakus verbreitert)
  • Säule (im dorischen Stil nach oben schmal zulaufend)
  • Kannelüre (senkrechte Rille in der Säule)
  • Stylobat (erste Stufe des Stufenunterbaus einer Säule)

Was sind dorische Säulen?

Der älteste der griechischen Säulenformen zeichnet sich durch grobe und mächtige Elemente aus. Wo auf ein Gewölbe verzichtet wurde, hatten die Säulen eines Gebäudes die tragende Funktion. Architekten wie Vitrus nannten die dorische Ordnung die strenge Schönheit des männlichen Körpers, während die ionische der Ausdruck graziler Weiblichkeit sein sollte. Das kannst du auch in der Säulenform erkennen. Die dorische Säule ist ein Teilelement der dorischen Ordnung und erhält ihr Aussehen nach dem genannten Aufbau aller Elemente. Ihr Schaft steht auf dem Stylobat, während sie in ihrem Säulenhals nach oben hin schmaler wird und in einer ausladenden Schwellung endet, die jedoch den unteren Durchmesser der Säule nicht überschreitet. Vertiefungen und horizontale Kerben kennzeichnen den Säulenhals, der direkt in das Kapitell eingearbeitet ist. Unten ist immer ein Fundament aus Sockel und drei Treppenstufen vorhanden.

Auf welcher Basis steht eine dorische Säule?

Zu den Besonderheiten der dorischen Säule gehört, dass sie ganz ohne Basis auskommt, während typische Bauglieder das architektonische Bauwerk vervollkommnen. Das liegt daran, dass die Säule direkt auf der oberen Stufe des Stufenbaus aufsitzt und so ihre Stabilität erhält, wobei das Stereobat als Unterlage gedacht ist. Eine Basis wäre daher funktional überflüssig. Ein dreistufiger Unterbau bildet den Zugang zur oberen Stufe, auf der die Säule ohne Basis aufliegt und deren Schäfte durch vertikale Rillen gegliedert sind. Bei anderen Säulenordnungen bildeten die Basis bei Säulen dann Teile der Architektur.

Wie planen Architekten den Einbau dorischer Säulen in modernen Gebäuden?

Säulen bilden das Hauptelement der Gebäudearchitektur. Die Stützen werden auch heute mit Basis, Säulenschaft und Kapitell gebaut, erfüllen jedoch mehrheitlich eine dekorative Funktion. Das bedeutet, wenn du dein Haus mit einer bestimmten Säulenordnung bauen lassen möchtest, werden Architekten den Baustil nachahmen, während die Säulen die tragende Funktion nicht mehr erfüllen. Alle fünf Ordnungen bauen übrigens aufeinander auf, sodass du in den Baugliedern der Säule eine grosse Auswahl hast, die an die moderne Bauweise angepasst werden kann.

Wie erfolgte die Entwicklung in der Bauform der Säulen?

Es gibt fünf klassische Säulenordnungen, die in der Entwicklung der Zeit prägende Elemente des Baustils waren. Das sind:

  • dorische Säulenordnung, auf die auch eine römische Unterform folgte
  • toskanische Säulenordnung, auch etruskische Ordnung genannt
  • ionische Säulenordnung nach attischen, römischen und kleinasiatischen Vorbildern
  • korinthische Säulenordnung

Ab dem 6. und 7. Jahrhundert v. Chr. zeigte die Entwicklung eine Streckung der vorherigen Proportionen, wobei die gedrungenen Säulen immer schlanker wurden, während sich das Kapitell verflachte und verbreiterte. Die Säulenhöhe nahm zu und die Abstände zwischen Säulen verbreiterten sich. Das machte monumentale Bauwerke möglich, wie du sie aus der Antike kennst. In der späteren Entwicklung wurden dorische und ionische Elemente kombiniert.

Wie drückt sich die Stellung der Säulen bei Gebäuden aus?

Über den kurzen Zeitraum der Frühmoderne wurden Säulen als stilbildendes Element durch freier und modern gestaltete Pfeiler sowie andere Konstruktionen ersetzt. Statt Säulen kamen beispielsweise grossflächige Verglasungen zum Einsatz, während in der Postmoderne die Säule als Dekoration zurückkehrte. Der Abstand der Säulen und ihre Stellung werden als Interkolumnation bezeichnet, die das Joch und die Achsweite beschreibt. Der Abstand ermöglicht architektonisch die visuellen Motive, die du am Gebäude wahrnimmst. Später wurden aus einzelnen Säulenelementen auch Doppelsäulen, wie du es vom Vatikan kennst. Der männliche Effekt der dorischen Säule wurde auch für die Funktion bestimmter Gebäude genutzt, so etwa für den Bau von Regierungs- und Verwaltungsgebäuden oder Gefängnissen. Dagegen nutzten die Griechen die weiblich ionische Säule in ihrer schlanken Form für Paläste und Bäder. Die korinthische Säule stellte den Körper eines jungen Mädchens dar und fand in christlicher Zeit ihren Einsatz bei Bauten, deren Schutzheilige die Jungfrau Maria war. Für Privathäuser wurden Säulen erst ab der Renaissance genutzt.

Der Architektvergleich für die Schweiz. Finde die besten Architekten in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Backstein Masse – Wissenswertes über den Baustoff mit langer Tradition

Durch ihre warmen und sehr natürlich wirkenden Materialien zeigen sich Landhäuser aus rotem Backstein in einem besonders charmanten Stil. Meistens werden rote Backsteine verwendet, um einen mittelalterlichen Look zu erzeugen. Ein aus Holz bestehender Dachüberstand schützt die schöne Fassade zudem vor Umwelteinflüssen oder Rissen. In diesem Artikel beantworten wir die häufigsten Fragen zum Thema Backstein. Darüber hinaus erfährst du, was ist mit der Geschichte und Tradition des Backsteins auf sich hat.

Zeitlos und modern – die Pfosten Riegel Fassade mit Glasfront

In der modernen Architektur gibt es viele Gebäude, die eine eindrucksvolle Glasfront mit Glasfassade bieten. Eine bekannte und sehr gut dafür geeignete Konstruktion ist die Pfosten Riegel Fassade. Sie ermöglicht die Verglasung ganzer Gebäudeseiten und ist auch als Dachkonstruktion konzipierbar. Durch die modulare Bauweise ist die Kombination von Öffnungselementen und Glasflächen hier besonders einfach. Das erlaubt die maximale Gestaltungsfreiheit für Architekten. Alles zur Pfosten Riegel Fassade sagen wir dir hier.

Der Böschungswinkel – aus wirtschaftlicher Sicht sollte er möglichst gross sein

Der Böschungswinkel – aus wirtschaftlicher Sicht sollte er möglichst gross seinBeim Bau ist es wichtig, die Standsicherheit von Gruben zu gewährleisten. Andernfalls könnten alle Beteiligten schnell abrutschen. Sobald eine Baugrube tiefer als 1,25 Meter ist, müssen Böschungen erstellt werden. Dabei handelt es sich meist um sogenannte abgeböschte Wände. In der Schweiz gibt es strikte Regeln dazu, welchen Winkel diese Böschungen haben dürfen, den sogenannten Böschungswinkel. In diesem Beitrag erfährst du mehr dazu. Ausserdem informieren wir dich über den verwandten Reibungswinkel und darüber, wer dir beim Erstellen der korrekten Böschungsverhältnisse helfen kann.

Minergie Standards für Niedrigenergiehäuser und ihre Anforderungen im Bau

Minergie Standard bezeichnet den höchsten Schweizer Energiestandard für Niedrigenergiehäuser. Es handelt sich bei dem Begriff „Minergie“ um eine geschützte Marke für Nachhaltigkeit beim Bauen, die im besitz des Berner Vereins Minergie ist. Die Zertifizierung und das Marketing für Minergie-Baustandards sind Aufgabe des Vereins. Auch in anderen Ländern gibt es inzwischen Gebäude, die dem Standard folgen. Für dich als Bauherren ist der Minergie Standard sehr interessant, um Energie zu sparen, deine Nebenkosten zu senken und der Umwelt etwas Gutes zu tun. Zudem sind Häuser mit Minergie Label besonders gesund, da sie ein hervorragendes Raumklima bieten.

Hausbau mit Einliegerwohnung – Welche Vorteile bietet das?

Bei der Planung eines neuen Einfamilienhauses kommt schnell die Idee auf, den Hausbau mit Hilfe einer Einliegerwohnung zu finanzieren. Prinzipiell ist das möglich, doch es bedeutet immer, dass die Besitzer künftig nicht allein im Haus wohnen. Begründet sich der Wunsch nach einem Einfamilienhaus vor allem darin, dass die Eigentümer Abstand zu Nachbarn suchen, ist ein Hausbau mit Einliegerwohnung eventuell keine passende Lösung. Ideal hingegen ist die Situtation, wenn die Einliegerwohnung für Familienmitglieder gedacht ist. In Urlaubsregionen ist auch die Vermietung als Feriendomizil eine denkbare Option. So haben die Hausbesitzer selbst die Wahl zwischen Ruhe und Gästen.

Grenzabstand: Diese Regeln gelten im Nachbarrecht

Die Hecke wild wuchern lassen, einen Baum pflanzen oder ein Gartenhäuschen bauen – auf dem eigenen Grundstück sollte das kein Problem sein, denken viele. Das stimmt aber nur bedingt. An der Grenze zum benachbarten Baugrundstück hat auch der Nachbar ein Wörtchen mitzureden. Nach Schweizerischem Nachbarrecht müssen bestimmt Abstände gewahrt werden. Wofür diese sogenannten Grenzabstände festgelegt sind und ob in den einzelnen Kantonen dieselben Mindestabstände gelten, erfährst du in unserem Ratgeber. Ausserdem informieren wir dich, wann du die Möglichkeit hast, auch dichter an der Grundstücksgrenze zu bauen und was du tun kannst, wenn sich der Nachbar nicht an die Regeln hält.