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Dorische Säulen – alles über das Schmuckstück und tragende Element der Griechen

Dorische Säulen – alles über das Schmuckstück und tragende Element der Griechen

Säulen verleihen Gebäuden und Eingängen eine pompöse Wirkung und sind auch in moderner Zeit aus der Architektur nicht wegzudenken. So manche Baustile werden durch die Anordnung von Säulen geprägt, wobei nicht immer die stützende Funktion notwendig ist. Die Basis für das uralte Konzept legten die Griechen, wobei die dorische Säulenordnung dessen Hauptelement bildet. Der dorischen folgt die ionische und korinthische Säule mit leichteren Abwandlungen und Erweiterungen. Die klassische Säule fand erst wieder in der Renaissance neue Verwendung und war an den Säulenformen der Griechen und Römer orientiert.

Was ist die dorische Säulenordnung?

Die griechische und später die römische Architektur prägte den gesamten Baustil folgender Jahrhunderte. Dabei richtete sich die Baukunst immer nach vorgegebenen Regeln und Bauvorschriften, die zwar nicht fixiert waren, jedoch als bekannt galten und für Architekten die Voraussetzungen für den Entwurf darstellten. Besonders die dorische Ordnung entstand auf dem griechischen Festland und auf Inseln wie Rhodos. Die Bezeichnung geht auf den griechischen Volksstamm der Dorer zurück, der dort auf Kreta, Rhodos, Peloponnes und auch in Teilen Kleinasiens siedelte und den Baustil entwickelte. Die dorische Säulenordnung ist eine der fünf klassischen Ordnungen und hat ihre Wurzeln im 7. Jahrhundert v. Chr., von wo ab sie bis zur Vollendung entwickelt wurde. Sie umfasst klar strukturierte Formen, wodurch der Säulenbau eine eigentümliche Strenge erhielt.

Wie ist die dorische Säulenordnung aufgebaut und welche Bauelemente sind zu finden?

Der Aufbau der dorischen Ordnung zeigt sich mit typischen Elementen, die du leicht erkennen und zuordnen kannst. Das sind von oben nach unten:

  • Tympanon (Schmuckfläche im Giebel oder Bogenfeld)
  • Akroter (figürliche Ausführung, meistens auf dem Dach)
  • Sima (aus Marmor bestehender Dachrand)
  • Geison (auch Corona; Kranzgesims oben an der Säule)
  • Mutulus (Platten am Kranzgesims)
  • Triglyphenfries (Platte am Fries mit Kerben oder Rillen)
  • Triglyphe (dreiteiliges Feld am Fries)
  • Metope (Raum zwischen zwei Triglyphen)
  • Regula (dorische Tropfenleiste)
  • Gutta (tropfenartig hängende Elemente)
  • Taenia (vorspringende Leiste am Architrav)
  • Architrav (auf einer Stützleiste ruhende und tragende Holzbalken im Oberbau)
  • Kapitell (der obere Abschluss einer Säule mit plastisch deutlicher Ausformung)
  • Abakus (viereckige Deckplatte über dem Kapitell)
  • Echinus (wulstartig geschwollener Teil des Kapitells, der sich zum Abakus verbreitert)
  • Säule (im dorischen Stil nach oben schmal zulaufend)
  • Kannelüre (senkrechte Rille in der Säule)
  • Stylobat (erste Stufe des Stufenunterbaus einer Säule)

Was sind dorische Säulen?

Der älteste der griechischen Säulenformen zeichnet sich durch grobe und mächtige Elemente aus. Wo auf ein Gewölbe verzichtet wurde, hatten die Säulen eines Gebäudes die tragende Funktion. Architekten wie Vitrus nannten die dorische Ordnung die strenge Schönheit des männlichen Körpers, während die ionische der Ausdruck graziler Weiblichkeit sein sollte. Das kannst du auch in der Säulenform erkennen. Die dorische Säule ist ein Teilelement der dorischen Ordnung und erhält ihr Aussehen nach dem genannten Aufbau aller Elemente. Ihr Schaft steht auf dem Stylobat, während sie in ihrem Säulenhals nach oben hin schmaler wird und in einer ausladenden Schwellung endet, die jedoch den unteren Durchmesser der Säule nicht überschreitet. Vertiefungen und horizontale Kerben kennzeichnen den Säulenhals, der direkt in das Kapitell eingearbeitet ist. Unten ist immer ein Fundament aus Sockel und drei Treppenstufen vorhanden.

Auf welcher Basis steht eine dorische Säule?

Zu den Besonderheiten der dorischen Säule gehört, dass sie ganz ohne Basis auskommt, während typische Bauglieder das architektonische Bauwerk vervollkommnen. Das liegt daran, dass die Säule direkt auf der oberen Stufe des Stufenbaus aufsitzt und so ihre Stabilität erhält, wobei das Stereobat als Unterlage gedacht ist. Eine Basis wäre daher funktional überflüssig. Ein dreistufiger Unterbau bildet den Zugang zur oberen Stufe, auf der die Säule ohne Basis aufliegt und deren Schäfte durch vertikale Rillen gegliedert sind. Bei anderen Säulenordnungen bildeten die Basis bei Säulen dann Teile der Architektur.

Wie planen Architekten den Einbau dorischer Säulen in modernen Gebäuden?

Säulen bilden das Hauptelement der Gebäudearchitektur. Die Stützen werden auch heute mit Basis, Säulenschaft und Kapitell gebaut, erfüllen jedoch mehrheitlich eine dekorative Funktion. Das bedeutet, wenn du dein Haus mit einer bestimmten Säulenordnung bauen lassen möchtest, werden Architekten den Baustil nachahmen, während die Säulen die tragende Funktion nicht mehr erfüllen. Alle fünf Ordnungen bauen übrigens aufeinander auf, sodass du in den Baugliedern der Säule eine grosse Auswahl hast, die an die moderne Bauweise angepasst werden kann.

Wie erfolgte die Entwicklung in der Bauform der Säulen?

Es gibt fünf klassische Säulenordnungen, die in der Entwicklung der Zeit prägende Elemente des Baustils waren. Das sind:

  • dorische Säulenordnung, auf die auch eine römische Unterform folgte
  • toskanische Säulenordnung, auch etruskische Ordnung genannt
  • ionische Säulenordnung nach attischen, römischen und kleinasiatischen Vorbildern
  • korinthische Säulenordnung

Ab dem 6. und 7. Jahrhundert v. Chr. zeigte die Entwicklung eine Streckung der vorherigen Proportionen, wobei die gedrungenen Säulen immer schlanker wurden, während sich das Kapitell verflachte und verbreiterte. Die Säulenhöhe nahm zu und die Abstände zwischen Säulen verbreiterten sich. Das machte monumentale Bauwerke möglich, wie du sie aus der Antike kennst. In der späteren Entwicklung wurden dorische und ionische Elemente kombiniert.

Wie drückt sich die Stellung der Säulen bei Gebäuden aus?

Über den kurzen Zeitraum der Frühmoderne wurden Säulen als stilbildendes Element durch freier und modern gestaltete Pfeiler sowie andere Konstruktionen ersetzt. Statt Säulen kamen beispielsweise grossflächige Verglasungen zum Einsatz, während in der Postmoderne die Säule als Dekoration zurückkehrte. Der Abstand der Säulen und ihre Stellung werden als Interkolumnation bezeichnet, die das Joch und die Achsweite beschreibt. Der Abstand ermöglicht architektonisch die visuellen Motive, die du am Gebäude wahrnimmst. Später wurden aus einzelnen Säulenelementen auch Doppelsäulen, wie du es vom Vatikan kennst. Der männliche Effekt der dorischen Säule wurde auch für die Funktion bestimmter Gebäude genutzt, so etwa für den Bau von Regierungs- und Verwaltungsgebäuden oder Gefängnissen. Dagegen nutzten die Griechen die weiblich ionische Säule in ihrer schlanken Form für Paläste und Bäder. Die korinthische Säule stellte den Körper eines jungen Mädchens dar und fand in christlicher Zeit ihren Einsatz bei Bauten, deren Schutzheilige die Jungfrau Maria war. Für Privathäuser wurden Säulen erst ab der Renaissance genutzt.

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