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Dachgarten – grüne Oase oberhalb der Stadt und Klimaanlage in einem

Dachgarten – grüne Oase oberhalb der Stadt und Klimaanlage in einem

Dachgärten entstanden oft nur, um aus der Not eine Tugend zu machen und der Raumnot in Innenstädten hier und da ein kleines Stückchen Grün abzuringen. Nicht selten fliehen die Bewohner überhitzter Stadtzentren im Sommer sogar auf ihre schmucklosen Flachdächer, um einen Platz im Freien zu haben. Welcher Luxus ist dagegen ein professionell geplanter Dachgarten auf dem Haus! Schattige Büsche, eine leichte Brise, Sonnenschutz und komfortable Möbel machen einen Dachgarten zum Highlight jeder Stadtwohnung. Doch ein Dachgarten kann noch viel mehr. Er sorgt als Dämmung für kühle Räume im Sommer und speichert Wärme im Winter.

Was bedeutet Intensivbegrünung?

Dachbegrünungen unterscheiden sich in Aufbau, Nutzung und Bepflanzung. Sie werden in Extensiv- und Intensivbegrünungen unterschieden. Die Gartengestaltung auf dem Dach gehört zu den Intensivbegrünungen, weil sie einen aufwändigeren Aufbau und regelmässige Pflege benötigt. Dem steht die Extensivbegrünung gegenüber, die leichter herzustellen ist, nicht zur Nutzung durch Menschen vorgesehen ist und sich nahezu selbst überlassen bleibt.

Wie sieht eine Schrägdachbegrünung aus?

Häuser mit steiler geneigten Dächern eignen sich zwar nicht für Dachgärten, aber auf ein Gründach muss trotzdem kaum jemand verzichten. Die Umweltaspekte, die grundsätzlich für eine Dachbegrünung sprechen, gelten auch für Schrägdachbegrünungen. Bis zu einer Dachneigung von etwa 35 Grad ist eine Schrägdachbegrünung problemlos herstellbar. Der Systemaufbau folgt bei allen Varianten dem gleichen Prinzip:

  • Wurzeldichtung (Plane)
  • Dränelemente aus Hartschaum oder Kunststoff
  • Substrat – bei Bedarf mit Jutenetz fixiert
  • Flachballenpflanzen (Sedum und Stauden)

Die Optik von Schrägdachbegrünungen spricht nicht jeden an. Diese Naturdächer passen nicht unbedingt auf eine elegante Stadtvilla, aber wenn du ein begrüntes Schrägdach für dein Haus planst, schau einfach vorher, ob und wie viel vom Dach deines Hauses überhaupt zu sehen sein wird. Bei dichter Bebauung und einer gewissen Traufhöhe sind Dachflächen erst aus der Entfernung zu sehen.

Was spricht für grüne Dächer?

Abgesehen davon, dass du mit deinem Garten auf dem Dach dein persönliches Wohlfühlparadies schaffst, gibt es noch weitere gute Gründe für Dachbegrünungen. Dächer, die Regenwasser aufnehmen und mit Hilfe ihrer Bepflanzung speichern, entlasten die städtischen Entwässerungssysteme. Die Pflanzen verbessern zudem die Luftqualität in den Städten. Das macht auch begrünte Schrägdächer besonders nützlich. Hinzu kommt, dass eine Vielzahl begrünter Dächer im Sommer tatsächlich die Temperatur in der gesamten Innenstadt etwas senken kann. Die Vegetationsflächen heizen sich nicht im selben Mass auf wie mineralische Baustoffe. Eigentümer von Gründächern können sich ausserdem über sinkende Betriebskosten für Heizung und Klimatisierung ihrer Gebäude freuen, weswegen Gründächer häufig auch auf Gewerbebauten zu finden sind.

Welche Vorschriften gelten zur Absturzsicherung?

Ein Dachgarten benötigt eine Absturzsicherung wie alle Dachterrassen, Balkone und andere Austrittsplattformen. Alle technischen Bauvorschriften legt in der Schweiz eine bundesweit geltende SIA-Norm fest. Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich der Berufsverband der Schweizer Ingenieure und Architekten. Zu Absturzsicherungen schreibt die SIA-Norm Nr. 358 vor, dass jede Personen zugängliche Fläche mit einem Geländer oder einer Brüstung versehen sein muss, wenn die Höhendifferenz zur darunterliegenden Fläche einen Meter oder mehr beträgt. Die Absturzsicherung muss mindestens einen Meter hoch sein. Falls du einen ungehinderten Ausblick geniessen möchtest, darfst du eine Ganzglassicherung einsetzen.

Was ist bei der Gartengestaltung auf dem Dach zu beachten?

Die Gestaltung eines Dachgartens unterscheidet sich nicht wesentlich von der Gartenplanung am Erdboden. Natürlich musst du bei der Bepflanzung berücksichtigen, dass dir nur ein Boden aus etwa 30 Zentimetern Pflanzsubstrat zur Verfügung steht, aber auch im Dachgarten richtest du dich bei der Bepflanzung nach den örtlichen Witterungs- und Lichtverhältnissen. In der Auswahl möglicher Pflanzen sind natürlich keine grossen Bäume, die tief wurzeln und die Dachabdichtung beschädigen würden, aber zur Gartengestaltung kannst du dich sehr genau in Baumschulen und bei speziellen Gärtnern beraten lassen. Wenn du dich für Bäumchen und Sträucher in Kübeln entscheidest, vergiss nicht, dass sie eventuell im Winter geschützt werden müssen. Falls du nur eine schmale Treppe zum Dachgarten hast, könnte der Transport ins Winterlager schwierig sein.

Welche Gehbeläge kommen im Dachgarten in Frage?

Technisch ist jede Art von Gehbelägen herstellbar, die du auch auf einer Dachterrasse einsetzen würdest. Abhängig davon, wie sich die Anschlusshöhen zu Pflanzflächen gestalten, sind Holzterrassen und -wege auf einer Rahmenkonstruktion leichter zu errichten als ein Boden aus Natursteinplatten, aber möglich ist auch das. Welchen Boden du für einen befestigten Sitzplatz und andere Flächen wählst, hängt nur von deinen persönlichen Vorlieben und dem Budget ab.

Welche Pflanzen passen in den Dachgarten?

Die Höhe, die Pflanzen zum Wurzeln zur Verfügung steht, kann bei jedem Dachgarten anders ausfallen. Es gibt spezialisierte Gärtner, die sich ausschliesslich mit Dachgärten befassen, und dir sehr gute Gartentipps geben können. In der Regel bevorzugen Dachgartenbesitzer robuste und anspruchslose Stauden. Wenn du in Eigenregie Pflanzenportraits studierst, achte darauf, welche Art der Wurzelbildung dort beschrieben ist. Flachwurzelnde Pflanzen sind grundsätzlich passend, auf Pflanzen mit Pfahlwurzeln verzichtest du besser. Falls du Kartoffeln und Wurzelgemüse anbauen willst, kannst du alternativ auch ein Hochbeet anlegen und mit Gemüseerde befüllen.

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