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AusnĂŒtzungsziffer berechnen: So wird die wichtige Kennziffer am Hausbau ermittelt

AusnĂŒtzungsziffer berechnen: So wird die wichtige Kennziffer am Hausbau ermittelt

Welche FlĂ€che eines GrundstĂŒcks darf ich in der Schweiz eigentlich bebauen? Wie gross darf mein Haus, wie gross die GeschossflĂ€chen werden? Wer ein GrundstĂŒck kauft und ein Haus bauen will, steht hĂ€ufig vor Fragen wie diesen. In der Schweiz gibt es dafĂŒr klare Regelungen. Eine wichtige Kennzahl ist die AusnĂŒtzungsziffer. Wir erklĂ€ren dir in unserem Ratgeber, was diese Ziffer bedeutet und wie du sie selbst berechnen kannst. DarĂŒber hinaus erhĂ€ltst du hilfreiche Tipps, zum Beispiel zu den ZonenplĂ€nen und weiteren Kennziffern, die beim Hauskauf und -bau relevant sind.

1. Das ist die AusnĂŒtzungsziffer und deshalb ist sie beim Hauskauf und Bauen wichtig

Bei der AusnĂŒtzungsziffer handelt es sich um eine wichtige Kennzahl beziehungsweise ein Bewertungskriterium, um das VerhĂ€ltnis von der GrundstĂŒcksflĂ€che und der WohnflĂ€che darzulegen. In der Schweiz gibt die AusnĂŒtzungsziffer das Mass der rechtlich zulĂ€ssigen Bebauung innerhalb eines Zonenplans an. Im StĂ€dtebau gehört sie zu den wesentlichen Steuerungselementen, um eine geordnete Nutzung zu gewĂ€hrleisten.

2. Diese Werte werden fĂŒr die Kalkulation der AusnĂŒtzungsziffer benötigt

Um die AusnĂŒtzungsziffer als Prozentwert zu ermitteln, benötigst du folgende Werte:

  1. die anrechenbare BruttogeschossflÀche
  2. die GrundstĂŒcksflĂ€che

Die Grösse der BruttogeschossflĂ€che in Quadratmetern dividierst du durch den Wert der GrundstĂŒcksflĂ€che (ebenfalls in Quadratmetern). Der Quotient, der sich daraus ergibt, ist die AusnĂŒtzungsziffer. Je höher diese ist, desto mehr baulicher Spielraum ist vorhanden und desto mehr Wert weist die Liegenschaft auf.

3. So wird die BruttogeschossflÀche berechnet

Bei der BruttogeschossflĂ€che (BFG) handelt es sich um die Summe aus allen GrundflĂ€chen eines GebĂ€udes inklusive sĂ€mtlicher Etagen, des Kellers und des Dachgeschosses. Eingerechnet werden zudem auch die AussenwĂ€nde mit dem Putz und den DĂ€mmstoffen. Nicht zu verwechseln ist die BruttogeschossflĂ€che daher mit der WohnflĂ€che. FĂŒr die Kalkulation kannst du dabei einfach die Aussengrundrisses des Hauses in der LĂ€nge und Breite multiplizieren. Entsprechende Zeichnungen mit den relevanten Grundrissmassen können Experten, wie Architekten oder Bauzeichner, zum Beispiel im Rahmen eines Bauprojekts anfertigen. FĂŒr die tatsĂ€chlich anrechenbare BruttogeschossflĂ€che musst du dann jedoch folgende FlĂ€chen fĂŒr die Berechnung wieder abziehen:

  • FlĂ€chen, die eine Höhe von weniger als 1,50 Meter aufweisen sowie deren ZugĂ€nge
  • Balkone und offenen Terrassen
  • Keller- und DachrĂ€ume, die nicht als Arbeits- oder Wohnraum genutzt werden
  • WaschkĂŒchen und HeizrĂ€ume
  • RĂ€ume, in denen sich ausschliesslich GebĂ€udeanlagen befinden
  • gemeinschaftlich genutzte RĂ€ume

4. So wird die GrundstĂŒcksflĂ€che ermittelt

Die exakte Grösse des GrundstĂŒcks musst du nicht selbst ausmessen. Diese ist vielmehr im Grundbuch verzeichnet. Bist du bereits Hausbesitzer, sollte dir ein Grundbuchauszug vorliegen, ansonsten kannst du ihn beim jeweils zustĂ€ndigen kantonalen Grundbuchamt beantragen. Bei der GrundstĂŒcksflĂ€che, auch als LandflĂ€che bezeichnet, handelt es sich um die Gesamtgrösse eines BaugrundstĂŒcks. FĂŒr die Berechnung der AusnĂŒtzungsziffer musst du von der GrundstĂŒcksflĂ€che aber noch sĂ€mtliche Zufahrtswege sowie Fahrbahn- und TrottoirflĂ€chen abziehen.

5. Ermitteln, wie gross die WohnflÀche maximal sein darf

Möchtest du andersherum wissen, wie gross deine WohnflĂ€che (beziehungsweise die BruttogeschossflĂ€che) auf einem GrundstĂŒck sein darf, musst du die maximale AusnĂŒtzungsziffer kennen. Diese wird von den Gemeinden in der Schweiz vorgegeben und ist sowohl in der jeweiligen Bau- und Nutzungsordnung sowie in den ZonenplĂ€nen zu finden. Die jeweilige Grösse fĂ€llt dabei von Kanton zu Kanton unterschiedlich aus. WĂ€hrend sie in lĂ€ndlichen Gebieten eher niedrig ist und teilweise nur 25 bis 35 Prozent betrĂ€gt, ist die AusnĂŒtzungsziffer in den StĂ€dten meist deutlich höher und kann sich sogar auf einen Wert von 80 Prozent belaufen. Relevant ist diese AusnĂŒtzungsziffer zum Beispiel auch, wenn du auf deinem GrundstĂŒck einen Wintergarten anbauen oder das Haus um eine Etage aufstocken willst. Hierbei solltest du darauf achten, die AusnĂŒtzungsziffer nicht zu ĂŒberschreiten. Ausnahmen können möglich sein, sie bedĂŒrfen jedoch einer Genehmigung des zustĂ€ndigen Bauamts.

6. Diese Rolle spielen die ZonenplÀne mit den Wohnzonen einer Gemeinde

In den ZonenplĂ€nen der einzelnen Gemeinden in der Schweiz sind unterschiedliche Wohnzonen festgelegt. Die Wohnzonen regeln unter anderem, welche Art von HĂ€usern und Wohnungen auf dem GrundstĂŒck erlaubt sind – zum Beispiel welche Höhe beziehungsweise Geschosse ein Haus haben darf, welche AbstĂ€nde zu NachbargrundstĂŒcken einzuhalten sind und welche Nutzung möglich ist, also etwa eine wohnliche, gewerbliche oder landwirtschaftliche Nutzung.

7. Weitere relevante Kennziffern im Hausbau

Beim Kauf einer Liegenschaft, auf der du bauen willst, gibt es neben der AusnĂŒtzungsziffer weitere Kennziffern, die fĂŒr dich relevant sein können. Das sind:

  • Überbauungsziffer: Diese gibt das VerhĂ€ltnis zwischen der GrundstĂŒcksflĂ€che und der GebĂ€udegrundflĂ€che an. Teilweise ersetzt diese in einigen Kantonen die AusnĂŒtzungsziffer. Festgelegt wird hiermit vor allem, welche AbstĂ€nde zu NachbargebĂ€uden und zur GrundstĂŒcksgrenze einzuhalten sind.
  • Baumassenziffer: Mit dieser Kennziffer wird die Baumasse (das GebĂ€udevolumen ĂŒber dem Boden) mit der GrundstĂŒcksflĂ€che in Relation gesetzt. Werden beide Werte multipliziert, stellt das Produkt die zulĂ€ssige Baumasse in Kubikmeter dar.

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