Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Architekten in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Treppe berechnen in wenigen Schritten

Treppe berechnen in wenigen Schritten

Ob als Bauherr, Hauseigentümer oder Heimwerker, ob im Treppenhaus, als Garten- oder Bodentreppe: Um eine Treppe zu planen, musst du sie berechnen. Das hört sich simpel an, ist es aber nicht. Die Treppe muss sicher sein und du musst bequem hochgehen können. Zunächst einmal gibt es ein paar Masse zur Treppe, die du nicht nur für die Treppenberechnung, sondern auch für die Kommunikation mit Fachleuten oder zum Überprüfen von Handwerker-Angeboten kennen solltest. Und dann gibt es Regeln und einige Formeln – wir zeigen dir hier, wie du problemlos deine Treppe berechnen kannst.

1. Ausgangspunkt für die Planung: die Treppenhöhe

Die Höhe, die die Treppe überwinden soll, also zum Beispiel die Geschosshöhe, ist zugleich die Treppenhöhe (H). Sie ist gleich der Summe aller Stufenhöhen beziehungsweise Anzahl der Stufen mal Stufenhöhe. Das ist ein Wert, den du kennst und nicht errechnen musst.

2. Den Platzbedarf der Treppe schätzen

Zunächst einmal bestimmt die Treppenform, wie viel Raum die Treppe benötigt. Eine Spindeltreppe verbraucht wenig Platz, eine gerade Treppe, frei oder an der Wand, viel. Wie ausladend die Treppe ist, hängt von der Geschosshöhe des Raumes und der Laufbreite ab. Die Treppenberechnung wird zudem durch das Steigungsverhältnis der Stufen bestimmt, das wiederum massgeblich für die Treppentiefe ist: Je flacher die Steigung und je tiefer die Treppe, desto mehr Platz benötigst du.

3. Steigungshöhe und Auftrittsbreite der Treppenstufen

Das Steigungsverhältnis ergibt sich aus Höhe und Tiefe der Treppenstufen. Treppenstufen werden im „Treppen-Jargon“ oft Auftritt genannt. Wichtige Kennziffern sind:

  • Stufenhöhe (h), oft Steigungshöhe genannt
  • Stufentiefe (t), auch als Auftrittsbreite bezeichnet
  • Anzahl der Stufen (n)

4. Steigung berechnen

Die Steigung oder Neigung erhältst du über die Höhen- und Tiefenmasse der Treppe. Der Neigungswinkel, auch Steigungswinkel genannt, gibt an, wie steil die Treppe ist. Je grösser die Steigung, desto weniger Raum nimmt die Treppe ein.

  • Tiefe der Treppe (T), manchmal als Lauflänge bezeichnet: Summe der Tiefenmasse aller Stufen. Formel: T = n x t (Anzahl der Stufen mal Stufentiefe).
  • Steigung (S): Errechnet sich über S = H geteilt durch T (Höhe geteilt durch Lauflänge).

Für Wohnungstreppen sind Neigungswinkel zwischen 30 und 40 Grad die Norm. Mit dieser Neigung ist die Treppe bequem begehbar, ohne unnötig Platz in Anspruch zu nehmen. Eine Kellertreppe darf mit 40 bis 45 Grad Neigungswinkel deutlich steiler sein. Eine Leiter hat übrigens einen Neigungswinkel von über 75 Grad. Sie benötigt sehr wenig Raum, ist allerdings nicht sonderlich bequem.

5. Treppenberechnung mit diesen Massen

Zum Berechnen der Treppenkonstruktion benötigst du nur wenige Masse. In den Onlinerechnern zur Treppenberechnung reicht beispielsweise eine Angaben für

  1. Stufenanzahl, Höhe und Tiefe der Treppe
  2. Stufenanzahl, Höhe und Tiefe einer Stufe
  3. Steigungsverhältnis, Höhe einer Stufe, Treppenhöhe
  4. Steigungsverhältnis, Höhe einer Stufe, Treppentiefe

Die grundsätzliche Treppenkonstruktion für eine Skizze errechnest du dir in wenigen Schritten selbst.

6. Formeln für Stufenanzahl und genaue Stufenmasse

Die Stufenanzahl errechnet sich durch die Formel:

  • H geteilt durch h (Geschosshöhe durch Stufenhöhe)

Die Raumhöhe oder Höhe der Treppe weisst du ja im Regelfall. Für die Steigungshöhe geht man von einer Art Normstufe mit 18 Zentimeter Höhe aus. Das ist ein Erfahrungswert, der sich aus der Schrittlänge eines Erwachsenen ergibt. In Wohn- oder Bürogebäuden haben sich Stufenhöhen von 16 bis 20 Zentimetern bewährt. Bei der Berechnung kommen oft krumme Werte heraus, zum Beispiel bei einer Geschosshöhe von drei Metern: 300/18 = 16,6666. Da es nur ganze Stufen geben kann, rundest du zu einer ganzen Zahl (Stufe) auf oder ab. Bei einem drei Meter hohen Raum hat die Treppe also 17 Stufen. Übrigens: Bei mehr als 18 Stufen wird normalerweise ein Podest zwischengeschaltet. Jetzt kannst du auch die genauen Stufenmasse deiner Treppe angeben:

  • Stufenhöhe: h = H geteilt durch n (Geschosshöhe geteilt durch Stufenanzahl)

Wie bei der Stufenhöhe gibt es bei der Stufentiefe Konventionen, sodass sie nicht extra errechnet werden muss. Die normale Stufentiefe von 29 Zentimetern ergibt sich aus „Normschuhen“, die auf der Stufe bequem und sicher auftreten sollen. Dabei gibt es aber Spielraum: Empfohlen werden Stufenhöhen von 17 bis 20 und Stufentiefen von 27 bis 30 Zentimetern. Diese Stufentiefe ist aber nur dann bequem, wenn die Neigung dazu passt: Stufentiefen von 27 bis 30 Zentimetern sind geeignet für Treppen mit Neigungswinkeln zwischen 30 und 40 Grad, also für die normalen Haustreppen. Wenn die Treppe steiler ist, sind die Stufen nicht gross genug. Bei einer flacheren Treppe wirken sie zu tief.

7. Steigungsverhältnis errechnen

Das Steigungsverhältnis errechnet sich aus:

  • s geteilt durch t (Steigungshöhe geteilt durch Stufentiefe)

Üblicherweise beträgt es also etwa 18/29. Dieses Verhältnis ändert sich jedoch, je nachdem welche Prioritäten gesetzt werden:

  • Die Schrittmassregel richtet sich nach dem Normschritt eines Erwachsenen (Schrittlänge etwa 65 Zentimeter). Formel: t plus 2h (Stufentiefe plus 2 mal Stufenhöhe)
  • Sicherheitsregel: Besonders sicher sind Stufen mit den Massen 17/29 = 46.
  • Bequemlichkeitsregel: Wenn Stufentiefe abzüglich Stufenhöhe gleich 12 ist, lässt sich die Treppe bequem begehen: t minus h = 12

Diese Formeln und Normen ändern sich aber mit einer anderen Steigung – und mit den Nutzern einer Treppe. Kinder sind deutlich kleiner und haben kürzere Schrittlängen. Sie müssen diese bequemen Treppen also meist mit Hilfe des Geländers erklettern.

Der Architektvergleich für die Schweiz. Finde die besten Architekten in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Inliner Sanierung – alles über das einfache Verfahren zur Rohrsanierung

Wenn du die Leitungen und Rohre in deinem Haus oder Gebäude regelmässig überprüfen lässt, kannst du ziemlich kostenintensive Schäden verhindern. Wenn ein Rohr nämlich erst einmal defekt ist, dann ist eine Rohrsanierung in der Regel unerlässlich. Ein sehr beliebtes und effektives Verfahren für eine solche Rohrsanierung – insbesondere bei längeren Leitungsstücken – ist die sogenannte Inliner Sanierung. In diesem Artikel erfährst du, was genau eine Inliner Sanierung ist und wie diese Art der Sanierung durchgeführt wird.

Architekturwettbewerbe – so werden Ausschreibungen vergeben

Mit dem Architekturwettbewerb ist ein Verfahren gemeint, das den Zweck hat, mehrere Lösungsvorschläge für ein Bauvorhaben zu erhalten. Insbesondere im öffentlichen Bereich gibt es häufig sogenannte Ideenwettbewerbe. Dabei können sich qualifizierte Architekten mit ihren Ideen auf eine Projektausschreibung bewerben. Der Bauwillige kann so entscheiden, welche Idee ihm am besten gefällt. Der beste Architekt gewinnt den Zuschlag und wird dann mit dem Bau beauftragt. Als Privatperson wirst du normalerweise keine Architekturwettbewerbe ausschreiben. Hier erfährst du, wie der Prozess funktioniert und welche Details zu beachten sind. So kannst du öffentlichen Wettbewerben folgen und weisst, worauf du als Architekt Wert legen solltest.

Sockelleisten montieren – so geht es richtig

Die Verlegung eines neuen Fussbodens wird mit der Anbringung von Sockelleisten abgeschlossen. Sie bilden einen sauberen und eleganten Übergang zwischen Boden und Wand. Ausserdem tragen sie zur Trittschalldämmung bei, indem sie die Schallweiterleitung über die Wände verhindern. Ob Fliesen, Laminat- oder Parkettboden, die Befestigung der Fussleisten gestaltet sich bei jedem Bodenbelag einfach und flexibel. Im Folgenden erhältst du einige Tipps und Tricks für die Sockelleistenverlegung und eine detaillierte Anleitung, wie du Schritt für Schritt vorgehst.

Parzellennummer finden und wichtige Informationen zum Grundstück erhalten

In der Schweiz hat jedes Stück Land eine Parzellennummer. Anhand dieser Nummer erhältst du viele wichtige Informationen über dein Land. Alternativ kannst du auch mit einer Adresse oder mit den Landeskoordinaten Auskunft zu einem Grundstück erhalten. Die Katasterämter der Schweiz liefern dir dazu auf Wunsch – und wenn ein berechtigtes Interesse besteht – weitere administrative Informationen zu einer Parzelle.

Tiny House Schweiz: Bewilligung, Regeln und Tipps

Bei Tiny Houses handelt es sich um eine Kleinwohnform, die in den USA erfunden wurde. Inzwischen sind die Minihäuser auch in ganz Europa beliebt. Trends wie Minimalismus und ökologisches Wohnen sowie hohe Immobilienpreise sorgen dafür, dass Tiny Houses sehr beliebt sind. Sie messen maximal 45 Quadratmeter und funktionieren meist autark. Jedoch stellt sich die Frage, wo in der Schweiz du dein Minihaus bauen oder eine mobile Variante abstellen darfst. In diesem Beitrag erfährst du mehr über das Leben in den kleinen Häusern, ihre Vorteile, sowie die Details zum Bewilligungsprozess.

Wohngenossenschaften in der Schweiz – gemeinsam zum Ziel

Wohnbaugenossenschaften oder Wohngenossenschaften sind Zusammenschlüsse von Personen, die das gleiche Ziel verfolgen: Sie wollen guten und günstigen Wohnraum für die gesamte Bevölkerung erstellen. In den meist basisdemokratisch gestalteten Genossenschaften sind alle Bewohnerinnen und Bewohner der entsprechenden Immobilien Mitglieder, haben also eine Stimme. Anders als bei einer klassischen Mietwohnung zahlst du deinen Mietzins nicht an ein Konto, sondern erhältst einen Anteilschein von der Genossenschaft. Somit wirst du Miteigentümer der Wohnung und trägst einen Teil der Verantwortung. Hier erfährst du mehr zum Thema Wohnbaugenossenschaft, zu den Vorteilen an dieser Art des Wohnens und zum Vorstand.