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Nachbarrecht Schweiz – alles über die Grundlagen für ein freundliches Zusammenleben

Nachbarrecht Schweiz – alles über die Grundlagen für ein freundliches Zusammenleben

Für ein gutes Zusammenleben sind Regeln nötig. Zwar gibt es in der Schweiz kein einheitliches Nachbarrechtsgesetz, aber aus verschiedenen gesetzlichen Bestimmungen ergibt sich de facto ein Nachbarrecht, das organisiert, wie wir als Gesellschaft und als Nachbarn gut zusammenleben können. In diesem Beitrag erfährst du mehr zu diesem Thema. Wir erklären dir einige der wichtigsten Regeln und fassen zusammen, was für Mieter und was für Hauseigentümer wichtig ist. Grundsätzlich gilt immer: Behandele deine Nachbarn so, wie du selbst von ihnen behandelt werden möchtest. Denn wenn wir alle respektvoll miteinander umgehen, entsteht die beste Nachbarschaft.

Was ist das Nachbarrecht in der Schweiz?

In der Schweiz gibt es kein einheitliches Nachbarrechtsgesetz für alle. Jedoch sind verschiedene Bestimmungen vorhanden, die sowohl zivilrechtlich als auch öffentlich-rechtlicher Natur sind. Die folgenden Normen sind besonders wichtig:

  • Art. 699 und 684ff. des Zivilgesetzbuches
  • Kantonales Nachbarrecht im jeweiligen Zivilgesetzbuch
  • Hausordnungen

In diesen Regelungen sind unter anderem die Interessen einzelner Personen geschützt. Sie sind vor allem dispositiver Natur, was bedeutet, dass die betroffenen Eigentümer die Bestimmungen auf Wunsch durch eine Vereinbarung ändern können. Die wichtigsten Dienstbarkeiten, wie etwa das Recht deiner Nachbarn, dein Grundstück als Weg zu nutzen, müssen im Grundbuch eingetragen werden.

Was sind die Grundlagen für nachbarschaftliche Beziehungen?

Grundsätzlich sollten nachbarschaftliche Beziehungen im Interesse der Allgemeinheit gestaltet werden. Ein freundliches, höfliches Miteinander ist daher oberstes Gebot. Dazu gehört zum Beispiel, dass du übermässiges Einwirken auf das Eigentum deiner Nachbarn vermeiden solltest. Normalerweise ist es daher im Rahmen des Nachbarrechts verboten, Rauch, Lärm und Erschütterungen zu verursachen. Du solltest auf unnötige Geräusche verzichten und stets respektvoll vorgehen. Neben diesen Dingen können aber auch ideelle Einstellungen zum Nachbarstreit führen. Dazu kann etwa der Betrieb eines erotischen Etablissements gehören. Zugleich ist beim Nachbarrecht oft ein gewisser Ermessensspielraum vorhanden. Dazu gehört, dass Nachbarn eine „normale“ Grundstücksnutzung akzeptieren müssen. So ist zum Beispiel ein gewisses Mass an Lärm und anderen Einwirkungen hinzunehmen.

Welches Nachbarrecht gibt es für Mieter?

Das Nachbarrecht gilt für alle. Für Mieter ist darüber hinaus die jeweilige Hausordnung ausschlaggebend. In dieser werden Details geregelt, wie zum Beispiel die Frage, ob Kinderwagen im Treppenhaus geparkt werden dürfen oder nicht. Wenn du eine Störung wahrnimmst, solltest du zunächst das direkte Gespräch mit deinen Nachbarn suchen. Sollte dies nicht zu einer Besserung führen, kannst du bei deinem Vermieter um Unterstützung bitten. Dieser kann dem störenden Nachbarn eine schriftliche Mahnung schicken und innert angemessener Frist die Beseitigung der Störung verlangen. Bei anhaltender Störung darfst du als Mieter den Mietzins senken oder gar aufhören, diesen zu überweisen.

Was gilt bei Wohneigentum?

Als Wohnungs- oder Hauseigentümer musst du dich ebenfalls an alle geltenden Regeln halten. Bei Eigentumswohnungen ist dies die Hausordnung, die von der Eigentümerversammlung erstellt und verwaltet wird. Bei freistehendem Wohneigentum hast du es etwas einfacher, da keine Nachbarn über oder unter dir wohnen. So bist du grundsätzlich freier in deiner Nutzung der Immobilie. Informiere dich jedoch darüber, welches Nachbarrecht in deinem Kanton gilt. Dies ist vor allem in Bezug auf Lärm, auf Ruhezeiten und auf die Nutzung des Gartens sehr wichtig. Bei Wohneigentum hast du den Nachteil, dass der Vermieter dich nicht für dich einsetzen kann. Bei langfristig störenden Nachbarn ist es daher oft nötig, einen Rechtsanwalt einzuschalten.

Was gilt im Garten?

Laut Zivilgesetzbuch darfst du als Eigentümer eines Grundstücks eine Einfriedung aufstellen, um dich zu schützen und neugierige Blicke der Nachbarn abzuweisen. Die Rechte und Pflichten rund um Anpflanzungen und Bauten sind in der Schweiz Sache der Kantone, weshalb du dein kantonales Recht konsultieren möchtest. Dein Garten sollte das Nachbargrundstück nicht schädigen. So dürfen Nachbarn zum Beispiel überragende Äste oder eindringende Wurzeln, die ihr Eigentum schädigen, kappen – also maximal bis zur Grundstücksgrenze zurückschneiden. Darüber hinaus solltest du in deinem Garten Rücksicht auf die Nachbarn nehmen, was Grillen und laute Feste angeht. Oft lässt sich hier eine freundliche Lösung finden: Lade die Nachbarn einfach zur nächsten Fete ein!

Wie nahe dürfen Bäume an der Grundstücksgrenze stehen?

Die Abstände zur Grundstücksgrenze können ebenfalls zum Nachbarstreit führen. Das gilt für Bäume und Sträucher, aber auch für Bauwerke und andere möglicherweise störende Objekte. Denn schliesslich sollten diese das Nachbargrundstück nicht durch unerwünschten Schatten, durch Obstfall oder durch ästhetisch unschöne Elemente stören. Wenn du in der Nähe der Grundstücksgrenze eine Grenzvorrichtung bauen möchtest, musst du laut Nachbarrecht sowohl das eidgenössische als auch das kantonale und das kommunale Recht beachten. Lasse dich daher am besten gut zum Thema Abstand in Relation zum anderen Grundstück informieren.

Was ist mit Immissionen gemeint?

Immissionen sind Schadstoffe in der Luft, die unter anderem beim Verbrennen von Gegenständen oder beim Grillen entstehen. Solange die Immission nicht übermässige Einwirkungen auf ein Grundstück hat, müssen Nachbarn diese Einwirkung dulden. Unnötige und übermässige Immissionen, die zu Schäden führen können, sind hingegen in der Schweiz verboten. Relevant ist hier auch, welche Vorschrift in deinem Wohngebiet gilt. Während bei der Nähe zu Industriegebieten oft laxere Regeln gelten, wollen Bäume und Miteigentum in Wohngebieten geschützt werden.

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