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Minergie ECO für nachhaltiges Bauen

Minergie ECO für nachhaltiges Bauen

Minergie ECO ist ein Energiestandard für Gebäude mit hohen ökologischen Ansprüchen. Aufgestellt wurde der Standard von den Vereinen Minergie und eco-bau. Minergie ist dabei zuständig für die Zertifizierung des Labels, während eco-bau den Standard entwickelt hat. Dabei geht es nicht nur um ein umweltfreundliches Wohnen, auch die Wohnqualität steht im Vordergrund. Alles Wissenswerte rund um das Thema Minergie ECO findest du hier.

Was genau ist Minergie ECO?

Bei Minergie ECO handelt es sich um eine Ergänzung zum Minergie-Standard. Minergie ist zunächst ein Verein, der mit der Schweiz und den Kantonen zusammenarbeitet. Gleichzeitig ist es ein geschütztes Label. Dieses Label können Bauherren beantragen und damit nachweisen, dass sie den hohen energietechnischen Standards entsprechen. Dafür gibt es einheitliche Kriterien, deren Umsetzung die Energiefachstellen der Kantone überprüfen. Der Standard ist vollkommen freiwillig. Jeder, der ein neues Haus bauen lässt oder bei einem Altbau Sanierungen vornimmt, kann dieses Gütesiegel beantragen. Infragekommende Gebäude umfassen:

  • Wohnbauten
  • Schulen
  • Bürogebäude
  • Spitäler

Welche Anforderungen muss ein Gebäude für das Siegel erfüllen?

Die Anforderungen für ein Gütesiegel der Klasse ECO lassen sich in zwei Bereiche einteilen. Zum einen gibt es den Bereich Gesundheit, zum anderen den Bereich für Bauökologie. Der Bereich Gesundheit umfasst:

  • Tageslichtverhältnisse
  • Geringe Lärmimmissionen
  • Niedrige Belastung durch Schadstoffe, Bakterien und Strahlung

Bei der Bauökologie sind die wichtigsten Kriterien:

  • Lange Halt- und Nutzbarkeit des Gebäudes sowie Rückbaufähigkeit
  • Bodenschutz und recyclebare Baustoffe
  • Niedrige Graue Energie

Insgesamt teilen sich sechs wichtige Kriterien auf diese zwei Bereiche auf. Dabei geht es um die optimale Nutzung des Tageslichts, den Schallschutz im Innenraum sowie um ein gutes Klima in den Räumen. Diese Kriterien sollen die Gesundheit und die Wohn- oder Arbeitsqualität der Menschen verbessern. Des Weiteren gibt es eine Reihe von Anschlusskriterien. Die Anschlusskriterien sollen verhindern, dass Systeme und Materialien beim Bau von Gebäuden zum Einsatz kommen, die nicht zu einem nachhaltigen Bauen gehören. Wichtig ist auch das Thema Stromverbrauch und Heizwärmebedarf. Das Gebäude muss über eine effektive Wärmeisolierung verfügen, um nicht unnötig Energie zu verschwenden. Die Kantone erheben bereits hohe Standards für Neubauten, die Kriterien von Minergie gehen noch einige Schritte weiter. Das Zertifikat verpflichtet weiterhin zum kontrollierten Luftwechsel. Ausserdem muss die Bauweise über ein Luftdichtheitskonzept verfügen. Was die erneuerbaren Energie anbelangt: Zwar sind sie von Minergie nicht vorgeschrieben, doch helfen sie bei der Zertifizierung. Wer Heizungen und Warmwasser durch erneuerbare Energie betreibt, also auf Sonnenenergie, Holz und Wärmepumpen setzt, der kommt eher an eine Zertifizierung. Die Anforderungen sind umfassend und du solltest sie bereits während der Planung des Neubaus besprechen. Das gleiche gilt bei einer Modernisierung.

Wie wirkt „ECO“ sich auf die Bauweise aus?

„ECO“ ist eine Erweiterung des Minergie-Labels und betrifft sowohl Neubauten als auch die Modernisierung von bestehenden Gebäuden. Minergie ECO umfasst spezielle Anforderungen an die Baumaterialien, ihre Herstellung und den Rückbau. Das Ziel ist eine ökologische Bauweise. Dabei spielen geringe Schadstoffbelastungen der Innenraumluft und der Einfall des Tageslichts eine wichtige Rolle. Das Material für den Bau muss den Nachhaltigkeits-Anforderungen entsprechen. Statt handelsüblichem Beton kommt etwa Recyclingbeton zum Einsatz. Die Graue Energie bei der Herstellung und Verarbeitung der Materialien muss sich in einem niedrigen Bereich befinden.

Wie läuft eine Zertifizierung ab?

Die Zertifizierung beginnt bereits bei der Planung. Für Minergie ECO gibt der Verein eine Liste von Massnahmen vor, die bei der Umsetzung des Projektes helfen. Die Antragsteller sind verantwortlich für die Erfüllung der Anforderungen und müssen einen entsprechenden Nachweis erbringen. Zunächst legen sie die Eigenschaften des Gebäudes in der Projektphase fest. Während des Baus kontrollieren die Antragsteller, dass die Vorgaben auch eingehalten werden. Die Unterlagen reichst du bereits vor den Bau des Gebäudes ein, dann noch einmal spätestens acht Wochen vor dem Abschluss der Bauarbeiten. Das Gebäude muss insgesamt den Anforderungen von Minergie, Minergie-P und Minergie-A entsprechen, um die Zertifizierung Minergie ECO zu erhalten. Die Unterlagen lassen sich online einreichen. Unabhängige Zertifizierungsstellen prüfen anschliessend die eingereichten Materialien. Für die Berechnung des Tageslichts und der Grauen Energie stehen separate Tools zur Verfügung. Auf der Webseite von Minergie gibt es die Unterlagen zum Download sowie zusätzliche Informationen.

Welche Kriterien gelten für Sanierungen?

Das Zertifikat lässt sich auch für Sanierungen erwerben. Bei einer Modernisierung ist die Prüfungsprozedur einfacher als bei Neubauten. Welche Kriterien gelten, hängt von dem Gebäude ab. Bei zuvor ungedämmten Gebäuden stellt der Verein spezielle Anforderungen an die Wärmedämmung der Bauteile und der gesamten Gebäudehülle. Ausserdem empfiehlt es erneuerbare Energien zum Heizen, indem zum Beispiel Solaranlagen auf dem Dach montiert werden. Bei neueren Gebäuden sollte sich die Performance der Wärmeerzeugung durch erneuerbare Energie verbessern und die Wärmedämmleistung verbessert werden. Bei Reihenhäusern gibt es keine Anforderungen an die Innendämmung. Stattdessen verlangt der Verein eine Wärmeerzeugung durch erneuerbare Energien.

Fördern die Schweiz oder die Kantone den Bau nach Minergie ECO?

Die meisten Kantone fördern in der Tat die Sanierung oder den Neubau nach dem Minergie-Label. Zumeist unterstützen sie Minergie-P oder Minergie-A finanziell. Welche Förderungen das genau sind und welche Zertifikate die Kantone finanziell unterstützen, erfährst du bei deiner kantonalen Energiefachstelle. Um eine Förderung zu erhalten, musst du den Antrag stellen, bevor du mit dem Bau beginnst. Ein Zertifikat von Minergie gilt ausserdem in vielen Kantonen als ein Energienachweis. Das heisst: Mit einem Label von Minergie musst du kein entsprechendes EN-Formular einreichen. Ob das tatsächlich in deinem Kanton der Fall ist, erfährst du wiederum in deiner Energiefachstelle.

Was ist eine Performance Gap?

Bei der Berechnung der Baubewilligung stützt man sich auf Normwerte. Diese Normwerte publiziert die SIA. Sie berücksichtigen nicht das individuelle Alter des Gebäudes. Die Performance Gap entsteht dadurch, dass aufgrund der individuellen Eigenschaften des Gebäudes die Normwerte unter- oder überschritten werden. Sie bezieht sich bei Minergie auf die berechneten Werte bei der Planung und auf den Betrieb nach dem Bau. Minergie stellt sicher, dass die Technik, die Bauphysik und der Betrieb nach dem Bau den Standards entsprechen und sich die Performance Gap nicht negativ auf die Energiebilanz auswirkt. Dafür informiert und sensibilisiert Minergie dafür, wie die Gebäude energiesparend betrieben werden können. Der Verein hilft ausserdem bei der Optimierung des Gebäudes und bei der Entwicklung von energiesparenden Massnahmen.

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