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Zeitlich lässt sich die klassizistische Architektur als Epoche zwischen dem Barock und dem Historismus einordnen. Dabei gab es in der Anfangszeit ihrer Entstehung, wie so häufig in Kunst und Kultur, eine leichte zeitliche Überschneidung. Über einige Jahre herrschte eine Koexistenz in der Architektur, bis sich schliesslich der Klassizismus durchsetzen konnte und den Barock als dominante Stilrichtung ablöste. In Jahren ausgedrückt, entstanden Bauwerke des Klassizismus vornehmlich etwa in den Jahren zwischen 1750 bis 1850, wobei ab etwa den 1830er Jahren die Epoche des Historismus ihren Anfang hatte.
Der Begriff Klassizismus leitet sich von dem Wort Klassik ab. In Zeiten der Aufklärung setzten Künstler und Architekten bevorzugt auf klare Strukturen und häufig diente der griechische und römische Stil der Antike als Vorbild bei der Gestaltung. Das stand im deutlichen Kontrast zu vorhergehenden Baustilen wie dem Barock. Die klassizistische Architektur fand ihre Inspiration besonders durch Ausgrabungen der antiken Städte Pompeji und Heracleum. Sie weckten das Interesse von Künstlern und Architekten auf der ganzen Welt
Typische Merkmale und Elemente, die den Klassizismus prägten, stammen aus der Antike, wie zum Beispiel:
Die Abgrenzung der Baustile Klassizismus und Neoklassizismus ist nicht ganz einfach. Zeitlich begann der Neoklassizismus etwa Anfang des 20. Jahrhunderts. Er wird als Teilströmung des Historismus angesehen, der als Epoche die klassizistische Architektur ablösen sollte. Während der Historismus jedoch versuchte verschiedene Kunststile der Vergangenheit nachzuahmen, sie teilweise miteinander kombinierte und die Antike in den Hintergrund rückte, war der Neoklassizismus bestrebt, die Merkmale der Antike und der klassizistischen Architektur wieder in den Vordergrund zu rücken. Der Neoklassizismus begrenzt sich dabei jedoch nicht nur auf den Klassizismus, sondern greift teilweise auch Elemente aus der Renaissance auf.
Zu den bekanntesten Bauwerken der klassizistischen Architektur in der Schweiz gehört die Villa Morillon. Das zwischen 1830 und 1832 gebaute Landgut zählt zu den bedeutendsten Bauten des Klassizismus in der Eidgenossenschaft. Markante Merkmale sind der zentralsymmetrische Aufbau, die klaren Linien und die palladianische Architektur. Der Palladianismus zählt zu den Baustilen der klassizistischen Architektur und orientiert sich an den Bauwerken des berühmten italienischen Renaissancearchitekten Andrea Palladino. Die Villa Grünfels im Kanton St. Gallen und das Palais Eynard in Genf sind ebenfalls Beispiele für klassizistische Architektur in der Schweiz. Weitere klassizistische Bauwerke auf der ganzen Welt sind zum Beispiel:
Der Sakralbau war in der klassizistischen Architektur weit verbreitet und viele religiöse Stätten und Kirchen entstanden in dieser Epoche. Die zwischen 1762 und 1773 erbaute Sankt Ursenkathedrale in Solothurn ist ein gutes Beispiel für Kirchen in der Schweiz, die nach klassizistischem Stil erbaut wurden. Damit kann sie als einer der Pioniere der klassizistischen Architektur betrachtet werden. Dabei sah der ursprüngliche Umbauplan eine Kirche im Stil des Rokoko vor. Die Bauleitung lehnte dies jedoch ab und entschied sich letztlich für einen Umbau im Sinne des Klassizismus. Ein weiteres bekanntes Beispiel für klassizistische Architektur in Kirchen ist das Panthéon. Es ist zwar heute keine religiöse Stätte mehr, doch ursprünglich war sie eine der ersten Kirchen in Europa, die im klassizistischen Stil erbaut wurden. Der Bau zog sich von 1764 bis 1790. Nach der französischen Revolution war sie jedoch zunächst Gedenkstätte für berühmte Persönlichkeiten Frankreichs. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde sie kurzzeitig erneut als Kirche genutzt, bis sie schliesslich zur letzten Ruhestätte für berühmte Persönlichkeiten wie Voltaire, Marie Curie oder Jean-Jacques Rousseau wurde. Mit seinen Säulen und den Giebeldreieck im vorderen Bereich, die an einen antiken Tempel erinnern, ist das Gebäude ein gutes Beispiel für klassizistische Architektur. Weitere Beispiele für Kirchen sind:
Im deutschsprachigen Raum gilt der Archäologe und Antiquar Johann Joachim Winckelmann als geistiger Begründer der klassizistischen Architektur. Zu den grössten Architekten der damaligen Zeit gehörten unter anderem:
Die griechische Architektur ist nicht nur historisch von Bedeutung, sondern kommt heute noch in der Gestaltung von Wohnräumen und Gartenanlagen zu tragen. Besonders die griechische Säulenordnung hat noch bis heute bestand und findet sich in vielen Gärten und Wohnzimmern wieder. Doch was macht die klassische griechische Säule so besonders und woraus besteht sie? Welche Säulenarten es in der griechischen Architektur gab und was sie so besonders macht, erfährst du hier.
Die Planung eines neuen Gebäudes ist für Architekten ein grosses Projekt. Es müssen zahlreiche Faktoren beachtet werden und muss im besten Fall schon zu Beginn klar sein, worauf das Ergebnis hinaus laufen wird. Im Nachhinein noch etwas an der Bauweise zu verändern, ist häufig schwierig, weshalb gute Planung das A und O ist. Begonnen wird bei der Planung mit dem sogenannten Sockelgeschoss. Was ein Sockelgeschoss ist, welche Funktionen es erfüllt und wie es gebaut wird, erfährst du im folgenden Artikel.
Säulen verleihen Gebäuden und Eingängen eine pompöse Wirkung und sind auch in moderner Zeit aus der Architektur nicht wegzudenken. So manche Baustile werden durch die Anordnung von Säulen geprägt, wobei nicht immer die stützende Funktion notwendig ist. Die Basis für das uralte Konzept legten die Griechen, wobei die dorische Säulenordnung dessen Hauptelement bildet. Der dorischen folgt die ionische und korinthische Säule mit leichteren Abwandlungen und Erweiterungen. Die klassische Säule fand erst wieder in der Renaissance neue Verwendung und war an den Säulenformen der Griechen und Römer orientiert.
Aufgrund von Familienzuwachs planst du einen Anbau an deinem Haus. Von einem Architekten liegt bereits ein toller Entwurf vor und eine Finanzierung liegt auch schon vor. Leider ist der Anbau so geplant, dass der Mindestgebäudeabstand zum Nachbargrundstück nicht mehr eingehalten wird. Trotz des Grenzbaurechts gibt es jetzt mit dem Näherbaurecht eine Möglichkeit, das Bauvorhaben dennoch zu realisieren. Was das Näherbaurecht ist, in welchen Situationen es zum Tragen kommt und welche Zustimmung nötig ist, verraten wir dir in unserem Ratgeber. Du erfährst zudem den Unterschied zwischen ein- und beidseitigem Näherbaurecht und in welcher Form diese Vereinbarung unter Nachbarn festgehalten werden muss.
Architekten arbeiten täglich mit Visualisierungen. Früher waren Skizzen weit verbreitet. Auch heute müssen Architekten noch das technische Zeichnen bezeichnen, aber sie arbeiten immer auch mit Renderings. Dabei handelt es sich um digitale Architekturvisualisierungen, die dabei helfen, grosse Projekte zu planen und die gewünschte Immobilie aus allen Perspektiven zu sehen. In diesem Beitrag erfährst du mehr über Visualisierungen in der Architektur, über die Ideen von Architekten und über die Anwendung moderner Technologien für Bauvorhaben, Rundgänge und weitere Zwecke. Zudem erklären wir dir, welche Möglichkeiten die 3D-Visualisierung bietet.
Der Skelettbau ist eine der ursprünglichsten Arten, einfache bis komplexer Gebäude und Behausungen zu errichten. Die Grundlagen des Skelettbaus sind stabförmige Tragelemente, die das namensgebende Skelett bilden. Zunächst ging die Skelettbauweise aus dem Holzbau hervor. Doch auch heute noch gibt es gute Gründe, ein Gebäude in Skelettbauweise errichten zu lassen.