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Skelettbau – Konstruktion, Vor- und Nachteile

Skelettbau – Konstruktion, Vor- und Nachteile

Der Skelettbau ist eine der ursprünglichsten Arten, einfache bis komplexer Gebäude und Behausungen zu errichten. Die Grundlagen des Skelettbaus sind stabförmige Tragelemente, die das namensgebende Skelett bilden. Zunächst ging die Skelettbauweise aus dem Holzbau hervor. Doch auch heute noch gibt es gute Gründe, ein Gebäude in Skelettbauweise errichten zu lassen.

Wie entstand die Skelettbauweise?

Der Skelettbau geht aus dem Holzbau hervor. Holzstäbe und -säulen stellten die frühesten Stützelemente für Dächer und Fassaden dar. Mithilfe von senkrechten Stützen und horizontalen Unterzügen, die an Schnittstellen miteinander verbunden sind, entsteht so ein Gebäude. Das primäre Tragwerk bildet dabei das Skelett des Gebäudes. Die Skelettbauweise entdeckte bald Stein, Steinsäulen und steinerne Stützen für sich. Schliesslich ging das Prinzip in die Fachwerkhäuser über. Später kamen Wolkenkratzer aus Stahl dazu. Heute jedoch baut man Häuser in Skelettbauweise aus Kostengründen, aus ökologischen Gründen und wegen der modularen Bauweise.

Bei welchen Gebäuden findet diese Bauweise Anwendung?

Der Skelettbau, auch genannt Gerippebau, gehört zu den ältesten Bauweisen überhaupt. Aus ihm entwickelte sich das Pfostenhaus, bei dem man die Pfosten bis zu einem Meter in die Tiefen versenkte. Seit dem Mittelalter sind es massgeblich die Fachwerkhäuser, die das Stadtbild bestimmen. Bei ihnen handelt es sich ebenfalls um eine Art der Skelettbauten. Im 19. Jahrhundert weitete man dieses Konzept auf grosse Hallen aus, deren Träger aus Gusseisen oder Stahl bestanden. In den Vereinigten Staaten entstanden schliesslich Hochhäuser auf der Grundlage der Skelettbauweise. Mithilfe von massiven Stahlträgern zog man die gewaltigen Wolkenkratzer hoch, welche die Funktion von Bürogebäuden hatten und gleichzeitig Wohnraum boten. Hier spricht man auch vom Stahlskelettbau. Mithilfe der Skelettbauweise wurde eine grosse Anzahl von Hochhäusern in den Metropolen der USA erbaut, bis sie die „Curtain Walls“-Bauweise ablöste. Diese Bauweise stützt sich auf vorgehängte Fassadenkonstruktionen. Beispiele für den Skelettbau sind:

  • Scuola media in Tessin
  • Kaufhaus La Samaritaine in Paris
  • McClurg Building in Chicago
  • Bienenkorbhaus in Frankfurt am Main

Welche StĂĽtzen verwendet man beim Skelettbau?

Traditionell verwendet man Holzstützen und Unterzüge aus Holz. Die Stützen bilden das Skelett des späteren Gebäudes. Schematische Darstellungen während der Planung sehen oft wie punktierte Pläne aus, deren Punkte es durch die Wände zu verbinden gilt. Anschliessend verkleidet man das Skelett mit den Fassaden und schliesst das ganze mit Deckenplatten ab. Weitere mögliche Materialien sind Stahl und Stahlbeton. Bei der Konstruktion der Fassade kommt häufig Glas zum Einsatz, was besonders lichte Innenräume ermöglicht. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Stützelemente aus Holz oder Stahl bestehen.

Wie plant der Architekt einen Skelettbau?

Bei der Planung eines Gebäudes in der Skelettbauweise kommt ein Raster zum Einsatz. Dieses Raster beinhaltet die üblichen Bauelemente bestehend aus der Decke, dem Boden, Dach, Fassade und so weiter. Die gewünschten Raumgrössen und die mögliche Aufteilung der Räume spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Platzverhältnisse und die Ausmasse des Gebäudes an sich. Ein Vorteil der Skelettbauweise ist, dass allein das Skelett eine tragende Funktion innehat. Somit haben der Architekt und die späteren Hausbesitzer viele Freiheiten bei der Verteilung der Räume.

Was sind die Vorteile der Skelettbauweise?

Bauherren und Architekten haben beim Skelettbau einen grossen Spielraum bei der Systematisierung der Gebäudestruktur und den individuellen Bauteilen. Beim Grundriss und der Gestaltung der Fassaden zeichnet sich die Skelettbauweise durch eine hohe Flexibilität aus. Umbaumassnahmen sind dank der modularen Bauweise leicht durchführbar, da die Wände keine tragende Funktion innehaben. Trotz der modularen Bauweise lassen sich dank dem Einsatz von Konstruktionsholz, Stahlträgern und Stahlbetonträgern hohe Spannweiten überbrücken. Der Skelettbau ermöglicht ausserdem sehr lichtreiche Räume und offene Fassaden. Weitere Vorteile liegen in der recht einfachen Bauweise. Die tragenden Ständerkonstruktionen lassen sich innerhalb kurzer Zeit errichten. Die Wandplatten und Fassadenkonstruktionen kann der Hersteller bereits vorgefertigt liefern. Besonders Fertighäuser sind somit schnell aufgebaut. Dadurch lassen sich erhebliche Kosten sparen. Weiterhin bieten sich durch die Bauweise Vorteile beim Brandschutz und andere bauphysikalische Vorteile.

Welche Nachteile gibt es beim Skelettbau?

Gebäude im Stile der Skelettbauweise sind häufig anfälliger für Umwelt- und Witterungseinflüsse. Das gilt vor allem für Konstruktionen aus Holz. Diese verfügen in der Regel über eine geringere Lebensdauer als Gebäude in anderen Baustilen. Skelettbauten aus Holz sind ausserdem anfälliger für Schädlingsbefall. Holzwürmer beissen sich hingegen bei Skelettbauten aus Stahl oder Stahlbeton die Zähne aus. Es stimmt übrigens nicht, dass Gebäude in Skelettbauweise anfälliger sind gegenüber Feuchtigkeit. Das hängt hingegen ganz von der Bauweise und der Qualität der Konstruktion ab.

Wo liegt im Bauwesen der Unterschied zum Fachwerkhaus?

Im Bauwesen unterscheidet man den historischen Skelettbau und den modernen Skelettbau voneinander. Der historische Skelettbau meint Fachwerkhäuser. Diese verfügen über das charakteristische Skelett im Inneren. Ihre Wände bestehen aus einem Stroh-Lehm-Gemisch oder aus Backsteinen. Zu den modernen Skelettbauten gehören denen neben dem Fertighaus Hochhäuser oder Hallen, die aus industriell vorgefertigten Bauteilen bestehen.

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