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Griechische Säulen – Wissenswertes über ein Element der klassischen Architektur

Griechische Säulen – Wissenswertes über ein Element der klassischen Architektur

Die griechische Architektur ist nicht nur historisch von Bedeutung, sondern kommt heute noch in der Gestaltung von Wohnräumen und Gartenanlagen zu tragen. Besonders die griechische Säulenordnung hat noch bis heute bestand und findet sich in vielen Gärten und Wohnzimmern wieder. Doch was macht die klassische griechische Säule so besonders und woraus besteht sie? Welche Säulenarten es in der griechischen Architektur gab und was sie so besonders macht, erfährst du hier.

Aus welchen Elementen besteht eine griechische Säule?

So gut wie jede griechische Säule besteht aus drei Teilen. Der erste Teil ist die sogenannte Basis, auch als Sockel bezeichnet. Sie bildet den Fuss der Säule, also den Teil, auf dem die Säule steht. Dann kommt der Säulenschaft, also der längliche, nach oben gehende Bereich. Der Deckel, auch als Kapitell bezeichnet, schliesst die Säule nach oben hin ab. Obwohl jede griechische Säule aus diesen drei Teilen besteht, sieht jeder Teil je nach Zeit und Ort der Errichtung anders aus, sodass sich unterschiedliche Säulenordnungen ergeben.

Welche Säulenordnungen werden bei den griechischen Säulen unterschieden?

Insgesamt unterscheidet man drei Säulenordnungen in der Architektur der griechischen Antike. Hier die einzelnen Eigenschaften dieser verschiedenen Säulenordnungen:

  • Dorische Säule: Sie ist die älteste der bekannten griechischen Säulen. Sie entstand ungefähr im 7. Jahrhundert vor Christus. Die Form wirkt recht schlicht und kräftig, aber auch gedrungen. Oft kommt sie sogar ohne Basis aus und ragt so direkt aus dem Boden heraus. Meist ist die dorische Säule nicht besonders verziert und eher schmucklos, aber man erkennt sie gut an den Längsrillen im Säulenschaft.
  • Ionische Säulen: Sie ist weitaus stärker verziert als die dorische Säule und historisch gesehen nicht ganz so alt. Sie verfügt so gut wie immer über eine Basis. Ionische Säulen sind mit vielen Kanneluren, also mit verschiedenen Rinnen und Furchen, verziert. Im Vergleich zur dorischen Säule ist sie wesentlich schmaler und höher gebaut. Eine wesentliche Eigenschaft sind die spiralförmigen Einrollungen, auch Voluten genannt, die an zwei Seiten der Säule zu erkennen sind.
  • Korinthische Säulen: Es ist nicht ganz einfach, die korinthischen Säulen von den ionischen Säulen zu unterscheiden. Vor allem sind sie wesentlich kunstvoller verziert, was man vor allem an dem Kapitell der Säule erkennt. Dort findet man häufig einen Kelch mit Blättern der Akanthuspflanze, einer Art Distel, die schon im alten Griechenland bekannt war. Diese Säulenordnung entwickelte sich zwischen dem 5. Jahrhundert vor Christus und dem 1. Jahrhundert vor Christus.

Welche Formen nimmt die Basis der griechischen Säulen an?

Häufig wurde die sogenannte „attische Basis“ verwendet, die aus zwei konvexen Wulsten und einer architektonisch dazwischen liegenden Hohlkehle besteht. Meist werden diese Teile durch dünne Plättchen getrennt. Da sich die Durchmesser dieser Plättchen zum Boden hin steigern, wurde der Übergang zur Aufstandsfläche der Säulen optisch abgefangen und so ästhetischer gemacht. Die so bezeichnete Plinthe, also die unterste Platte der Basis, ist quadratischer Form und fügt sich so in das Fugenbild der obersten Stufe eines Baus ein. Wenn ein griechischer Tempel auf der obersten Stufe des Unterbaus mit einer geneigten Fläche abschloss, wurde dies mit einem angepassten Keil in der Basis ausgeglichen.

Welche Formen nimmt das Gebälk der griechischen Säule an?

Das Gebälk der dorischen Säulen besteht im Wesentlichen aus glatten Steinbalken, auch Architrav genannt, und aus einem Fries. Die Balken wurden mit Triglyphen und Metopen verziert. Oft wurde der Übergang zum Kapitell mit Geison und Sima bewerkstelligt. Üblich war auch eine schmale Leiste namens Taenia, die den oberen Abschluss des Architravs bildete. An deren Unterseite befanden sich in regelmässigen kurzen Linien die Regulae, kleine Platten mit hängenden Tropfen, meist sechs an der Zahl. Bei den ionische Säulen ist das Gebälk meist in zwei Teile unterteilt. Der Architrav ist in mehrere Stufen, sogenannten Faszien untergliedert. Dann folgt ein Gesims mit Zahnschnitt oder ein Fries, der entweder glatt oder skulpiert ist. Manchmal finden auch beide Stile in einer Säule zusammen. Ein geschwungenes Geison schliesst dann das Gebälk der ionischen Säule ab. Die korinthische Säulenordnung ist in der Regel aus einem Drei-Faszien-Architrav aufgebaut und besitzt ausserdem einen glatten oder alternativ skulptierten Fries. Auf das Zwischenglied, das entweder mit Zahnschnitt oder Wellenprofil verziert ist, folgt dann das Konsolengeison.

Aus welchen Materialien besteht eine griechische Säule?

In der Antike wurde als Material zum Bau der Säulen zunehmend Stein verwendet, insbesondere Marmor, welcher dann farbig bemalt wurde. Werden heute griechische Säulen als Dekosäulen in verschiedenen Stilen konstruiert, dominieren hauptsächlich Stahl und Beton. Vieles zur Entwicklung und zur Herstellung der griechischen Säulen ist bedauerlicherweise im Laufe der Geschichte verloren gegangen, dennoch ist es wahrscheinlich, dass die Vorläufer der Steinsäulen Holzsäulen waren. Diese wurden vermutlich auf einer Art Drehbank geschliffen und anschliessend geglättet. Die Verzierungen wurden aller Wahrscheinlichkeit nach erst dann angebracht, wenn die Säule bereits aufrecht stand und bereits verbaut worden war.

Welche Bedeutungen hatten die griechischen Säulen in der Antike?

Im alten Griechenland wurden Säulen gern entweder dazu verwendet, Decken und Gebäude abzustützen, oder Wohnräume und Architekturen zu dekorieren. Einige dieser damals erbauten Säulen wurden so konstruiert, dass sie bis heute in einem fast unversehrten Zustand Bestand haben, was für ein sehr fortgeschrittenes architektonisches Wissen der alten Griechen spricht. Ein Beispiel der heute noch bestehenden Bauten mit griechischen Säulen ist das Olympieion, der Tempel des Zeus, der in Athen steht. Sein Bau wurde im 6. Jahrhundert vor Christus begonnen und im 2. Jahrhundert nach Christus fertiggestellt. Das Denkmal wurde zwar durch ein Erdbeben weitestgehend zerstört, dennoch sind noch einige Säulen bis heute erhalten.

Welche Bedeutung hat die griechische Säule heute als Dekosäule?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die griechische Säule als Stilelement im Rahmen eines modernen Designs zu verwenden. Zum einen kommt die griechische Säule als Blumensäule zum Einsatz. So verleiht sie dem umliegenden Beet ein antikes und historisches Flair und damit einen unverwechselbaren Eindruck. Es ist auch oft möglich, Blumen auf der Dekosäule zu platzieren, sodass sich eine einzigartige Kombination aus modernem Design und antikem Charme ergibt.

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